Die AK bleibt die Stimme der Beschäftigten

Im Jahr 2024 hat die AK Salzburg mehr als 220.000 Beratungen durchgeführt und dabei 65 Millionen Euro für die Mitglieder erkämpft.

222.000 Mal geholfen und 65 Millionen Euro erkämpft: AK-Direktorin Eva Stöckl und AK-Präsident Peter Eder präsentierten die Jahresbilanz 2024 der AK Salzburg.
222.000 Mal geholfen und 65 Millionen Euro erkämpft: AK-Direktorin Eva Stöckl und AK-Präsident Peter Eder präsentierten die Jahresbilanz 2024 der AK Salzburg. © AK, Rieger


 

Über 65 Millionen Euro erkämpft

Die AK Salzburg hat im Jahr 2024 mehr als 220.000 Beratungen durchgeführt. In den vielen Bereichen, in denen die Arbeiterkammer ihre Mitglieder unterstützt, konnten über 65 Millionen Euro erkämpft werden. Dabei hat sich gezeigt: In wirtschaftlich angespannten Zeiten steigt auch der Druck auf die Beschäftigten.

Exakt 220.059 Mal wurden AK-Mitglieder im Jahr 2024 beraten. Pro Arbeitstag waren das rund 880 Beratungen. Der Großteil erfolgte telefonisch (170.724). In 37.695 Fällen wurden die Mitglieder persönlich beraten, 13.640 Mal war dies mittels E-Mail, Brief oder online der Fall.

Diese Zahlen belegen eindrucksvoll, dass die Mitglieder ihre AK täglich brauchen. Auffallend ist, die große Vielfalt der Anliegen der AK-Mitglieder. Diese reichen vom Arbeitsrecht über Sozialrechtsberatung und Konsumentenschutz bis hin zur Bildung.

Dass die Mitglieder den Einsatz zu schätzen wissen, zeigt sich im APA-OGM-Vertrauensindex, der das Vertrauen der Bürger:innen in die Institutionen der Republik misst. Hier hat die AK weiter zugelegt und einen Rekordwert verzeichnet.

Kündigungen im Krankenstand nehmen zu

In der Arbeitsrechtsberatung war im Jahr 2024 auffällig, dass die Fälle, in denen Beschäftigte im Krankenstand gekündigt wurden, zugenommen haben. Im Schnitt waren die Berater:innen einmal wöchentlich mit einem derartig gelagerten Fall konfrontiert, bei dem sich die Betriebe in der Regel die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall sparen wollen. Aber auch ältere, langgediente Mitarbeiter:innen waren immer häufiger von Kündigungen betroffen. Arbeitgeber:innen wollten sich damit den nächsten Sprung der „Abfertigung alt“ oder die Zahlung von Jubiläumsgeld sparen.

Summe der Insolvenzentgelte stieg um 350 Prozent

Auffällig war die Zunahme bei den Insolvenzen: Zu den großen Insolvenzen wie Windhager oder kika/Leiner kamen leider auch zahlreiche „kleinere“ Betriebe. Insgesamt wurden 135 Firmen abgewickelt und beim Insolvenz-Entgelt-Fonds 27 Millionen Euro herausgeholt. Das ist eine Steigerung von 350 Prozent gegenüber 2023.

Steuerlöscher holte 17,8 Millionen zurück.

Der AK/ÖGB-Steuerlöscher war auch 2024 stark nachgefragt. Die Expert:innen holten bei 14.700 Beratungen insgesamt 17,8 Millionen Euro an Steuergutschriften heraus. Im Schnitt wurde eine Gutschrift von 1.200 Euro erzielt.

Falsche Pflegegeld-Einstufungen werden häufiger

In der Sozialrechtsberatung stach hervor, dass immer häufiger Expertise in Sachen Pflegegeld-Einstufung gefragt war. Der Großteil der Fälle, die an die AK herangetragen wurden, hielt einer Überprüfung durch das Gericht nicht stand. So konnte die AK 72 Prozent der angestrebten Gerichtsverfahren gewinnen, weil das Pflegegeld durch die PVA viel zu niedrig angesetzt wird. Bei der Erhebung des tatsächlichen Betreuungsaufwands unterstützt die AK-Pflegegeld-App.

Sozialpolitische Abteilung mit umfangreichem Beratungsportfolio

Neben der Pflegegeld-Beratung umfasst die Kompetenz der sozialpolitischen Abteilung die Pensions-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung sowie Mindestsicherung. Für werdende Eltern ist die AK erste Ansprechpartnerin bei allen Fragen rund um Mutterschutz und Kinderbetreuungsgeld.

Die Expert:innen vom Arbeitnehmer:innenschutz haben die körperlichen und psychischen Belastungen in der Arbeitswelt, alternsgerechtes Arbeiten und betriebliche Gesundheitsförderung im Blick. Auffällig war in diesem Bereich, dass die Beratungen zu Mobbing und zu psychischen Belastungen stetig zunehmen.

Geschäftsmodell Besitzstörung gesetzlich bekämpfen

Im Konsumentenschutz der AK Salzburg meldeten sich 2024 beinahe täglich Menschen, die aufgrund einer angeblichen Besitzstörung Post erhalten haben. In der Regel werden bis zu 400 Euro gefordert, um auf die Einbringung einer Besitzstörungsklage zu verzichten. Nach derzeitiger Rechtslage konnte die AK Betroffenen nur dazu raten, einen gerichtlichen Unterlassungsvergleich und eine Übernahme der angemessenen Kosten anzubieten. Meist beharrten die vertretenden Rechtsanwälte jedoch auf der hohen und nicht begründbaren Forderung. Die AK fordert in diesem Zusammenhang, dass eine Maximalzahlung von 70 Euro in Kombination mit einer Unterlassungserklärung im Fall der ersten Abmahnung ausreichend sein muss.

Konsumentenschutz half bei Abo-Fallen, Miet- und Reiseärger uvm.

Neben der Zunahme von Besitzstörungsklagen war die Bandbreite der Themen in der Konsumentenschutzabteilung auch 2024 breit gefächert und reichte von Abo-Fallen im Internet über Fragen zur Stromrechnung bis zu Miet- und Reiseärger. Neu entwickelt wurde der Mietzins-Indexrechner, mit dem überprüft werden kann, ob die Mieterhöhung korrekt ausgefallen ist. Für besonderes Unverständnis bei betroffenen Konsument:innen sorgten wertlos gewordene Anzahlungen und Gutscheine bei der kika/Leiner-Insolvenz. Die AK fordert in diesem Zusammenhang ein Schutzmodell, bei dem Anzahlungen und Vorauszahlungen verpflichtend auf ein Sonderkonto gebucht werden müssen.

Erfolgreiche Bilanz des AK-Lernkompass

Neben den Grundsäulen Arbeits- und Sozialrecht sowie Konsumentenschutz liegt der Fokus der AK auf Bildungsgerechtigkeit. Als Antwort auf die Lerndefizite in Folge der Corona-Pandemie wurde daher im Jahr 2023 der AK-Lernkompass ins Leben gerufen. Nach 2-jähriger Projektlaufzeit kann erfolgreich bilanziert werden: Die begleitende Nachhilfe verzeichnete 4.900 Teilnahmen. Die Kinder profitieren von besseren Noten. Die Eltern wurden finanziell entlastet.

6800 Jugendliche besuchten Workshop von „Arbeitswelt und Schule“

Im Rahmen von „Arbeitswelt und Schule“ sollen junge Menschen bestmöglich auf die (beruflichen) Herausforderungen des Lebens vorbereitet werden. Auch hier ist die Bilanz beeindruckend: Im Jahr 2024 hat die AK-Abteilung Bildung, Jugend und Kultur 335 Workshops, Vorträge und Simulationsspiele veranstaltet. Insgesamt nahmen 6800 Jugendliche an den Workshops zu Berufsorientierung, Politischer Bildung, Konsum und Arbeitsrecht teil.

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