AK-Erhebung zeigt: Lebensmittel wurden um 12 Prozent teurer

Die AK Salzburg erhebt seit 2011 die Preise von Markenprodukten. Durch den Langzeitvergleich gleichbleibender Produkte lässt sich die Preisentwicklung besonders gut erkennen. Von Entspannung kann diesbezüglich noch keine Rede sein. Im Jahresvergleich wurden Lebensmittel im Schnitt um 12 Prozent teurer. „Der Handel hat mit Preiserhöhungen vorgelegt, jetzt müssen die Löhne und Gehälter nachziehen“, hält AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder in Bezug auf die stockenden Kollektivvertragsverhandlungen im Handel fest.

Teure Silvesterparty
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Im Rahmen des Markenwarenkorbs erhebt die AK Salzburg seit 2011 in regelmäßigen Abständen die steuerbereinigten Preise zahlreicher gängiger Markenprodukte aus den Bereichen Lebensmittel, Körperpflege/Kosmetik, Reinigungsmittel, Babynahrung und Babywindeln. Im Jahresvergleich zeigt sich, dass von einer Entspannung in Sachen Preisanstieg keine Rede sein kann. Lebensmittel wurden im Schnitt um 12 Prozent teurer, Körperpflegeprodukte um 5 Prozent, Reinigungsmittel um 14 Prozent und Babyprodukte um rund 10 Prozent.

Einkauf in Bayern bietet weiterhin großes Sparpotenzial

Besonders spannend ist aufgrund der geografischen Nähe stets der Preisvergleich mit dem benachbarten Bayern. Zwar sind auch in Deutschland die Preise ähnlich wie in Österreich angestiegen, dennoch ergeben sich große Sparpotenziale beim Einkauf jenseits der Grenze. Marken-Lebensmittel sind in Österreich um 16,35 Prozent teurer als in Deutschland. Beim Einkauf aller Produkte des Warenkorbs ergibt sich eine Ersparnis von 24,44 Euro (netto). Besonders eklatant ist der Preisunterschied bei Körperpflegeprodukten. Hier muss in Österreich um 35 Prozent mehr bezahlt werden. Der gesamte Warenkorb ist um 60,50 Euro (netto) teurer. Ähnlich hoch fällt die Differenz bei Reinigungsmitteln aus. Diese kosten in heimischen Geschäften um 31,39 Prozent mehr. Die Preise für Babynahrung liegen in Salzburg im Schnitt um 5,61 Prozent über den Preisen in Freilassing. Auffällig ist, dass die Preise für Milchanfangsnahrung beinahe ident sind. Aufgrund ihres vergleichsweisen hohen Preises gleichen sie den Durchschnitt aller Babyprodukte stark an, obwohl der Unterschied bei Breikostbreien und Säften bei 23 Prozent liegt. Ebenfalls um gut ein Viertel (23 %) günstiger zu haben sind Windeln.

Wenig Preisunterschied im heimischen Handel

Die AK-Erhebung zeigt auch, dass es praktisch keinen Unterschied macht, ob in Salzburg beim Spar- oder Rewe-Konzern eingekauft wird. Obwohl bei Lebensmitteln „nur“ die Preise für 64 Prozent der verglichenen Produkte identisch waren, unterscheiden sich die gesamten Warenkörbe preislich kaum. „Alle 50 Produkte zusammengerechnet, hatte Interspar die Nase um 3,13 Euro bzw. 1,94 Prozent vorn“, weiß AK-Konsumentenschützer Stefan Göweil.

AK-Tipp: Drogeriewaren im Fachmarkt kaufen

Wesentlich größer fällt der Preisunterscheid bei Produkten der Körperpflege sowie bei Reinigungsmitteln beim Vergleich von Supermärkten und Drogeriemärkten aus. So sind Drogeriemärkte im Gesamtschnitt bei Produkten der Körperpflege um 7,75 Prozent günstiger als Supermärkte. Bei 43 vergleichbaren Produkten der Körperpflege bedeutet das eine Ersparnis von 17,81 Euro bei einem durchschnittlichen Gesamtpreis von 221,03 Euro. Bei den 16 erhobenen Reinigungsmitteln sind die Drogeriemärkte um 21,93 Prozent bzw. knapp 9 Euro günstiger. „In Zeiten der Teuerung raten wir Konsument:innen dazu, Drogeriewaren nur in Einzelfällen im Supermarkt zu kaufen. Günstiger sind hier weiterhin die einschlägigen Drogeriemärkte“, hält Göweil fest.

AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder abschließend: „Unsere Erhebung zeigt einmal mehr wie sehr der tägliche Einkauf die Menschen belastet. Es ist allerhöchste Zeit, dass die Arbeitgeber im Kollektivvertrags-Konflikt im Handel endlich einlenken und den Beschäftigten einen fairen Abschluss zugestehen.“

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