9.11.2023

Gastropreise stiegen stärker als VPI

Die anhaltend hohe Teuerung belastet die Menschen seit beinahe 2 Jahren. Einen wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung haben die Preise in der Gastronomie. Dies zeigt unsere aktuelle Erhebung, die im September und Oktober durchgeführt worden ist. Im Rahmen der Erhebung werden alljährlich die Preise in 26 ausgewählten Lokalen erhoben. 

Die Preise in der Gastronomie sind im Jahresvergleich im Schnitt um 8,94 Prozent gestiegen. Das ist immerhin um 50 Prozent mehr als die Entwicklung beim Verbraucherpreisindex (VPI) für alle Waren und Dienstleistungen, der im selben Zeitraum um „nur“ 6 Prozent angewachsen ist. 

Für den AK-Konsumentenschutz ist es nicht neu, dass die Gastro-Preiserhöhungen über der durchschnittlichen Teuerungsrate liegen. So stieg der VPI in den vergangenen 10 Jahren um 34 Prozent, die Preise in der Gastro hingegen um 49,18 Prozent.

Beim Blick aufs Detail fällt auf, dass Getränke im Jahresvergleich exakt um 6,08 Prozent teurer geworden sind. Das entspricht ziemlich genau der Entwicklung des VPI. Speisen sind hingegen mit einem Plus von 10,87 sehr viel stärker erhöht worden.

Die Spitzenreiter bei der Teuerung unter den Speisen sind: Eiskaffee (+19,4%), Blattsalat mit Geflügelstreifen (+16,90%), Frankfurter (+16,83%) und Wiener Schnitzel (+14,55%). Bei den Kaltgetränken wurden Prosecco (+12,74%), Spritzer (+8,01%) und Cola & Co. (+7,81%) am stärksten erhöht.

Preisvergleich lohnt sich

Die Unterschiede bei den Preisen sind mitunter beachtlich: So war das beliebte Schnitzel vom Schwein beim günstigsten Wirten um 13,90 Euro zu haben. Maximal wurden 21,90 Euro verlangt. Eine Preisdifferenz von immerhin 57,55 %. Besonders groß waren die Unterschiede beim Apfelstrudel mit Schlag/Vanillesauce (163,27 %, min. € 4,90, max. € 12,90) und beim Blattsalat mit Geflügelstreifen (165,31 %, min. € 9,80, max. € 26). Durch die Bank verlangen die teuersten Wirte rund die Hälfte mehr als die günstigsten Lokalbetreiber.

Ob der Grund für den Preisunterschied in der Qualität liegt, ist nicht immer nachvollziehbar. Die AK fordert in diesem Zusammenhang eine verpflichtende Herkunftsbezeichnung für die Gastronomie. Dadurch könnten Gäste zumindest in Erfahrung bringen woher die Zutaten stammen.

Mehr als die Hälfte verlangt Geld fürs Leitungswasser

Ein teures Vergnügen ist mittlerweile auch das Glas Leitungswasser, das im Rahmen der Erhebung bei gleichzeitiger Bestellung einer Speise verlangt wurde. Während vor 10 Jahren lediglich 5 von 30 Lokalen etwas fürs Leitungswasser verlangt haben, muss schon in 65 Prozent der Betriebe fürs Wasser aus der Leitung bezahlt werden. Für einen halben Liter wird zwischen 0,25 Euro und 2,2 Euro verlangt.

Bayrische Gastro deutlich günstiger

Angesichts stetig steigender Preise in heimischen Wirtshäuser könnten die Salzburger:innen verleitet sein, ins benachbarte Bayern auszuweichen. So zeigt der AK-Vergleich, dass Speisen in Österreich um 17,18 % teurer sind als in Deutschland. Bei den Getränken verlangen heimische Wirte immerhin um 11,69 % mehr.

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