Arbeitspsychologische Beratung
Da psychische Erkrankungen in Österreich auf dem Vormarsch sind bietet die AK Salzburg jetzt auch eine arbeitspsychologische Beratung an.
Mutterschutz, bzw. Schwangerschaft und damit verbundene Probleme mit der Arbeitstätigkeit, gehören zu den meistgestellten Anfragen bei unserem Arbeitnehmer:innenschutz. So wie im Fall von Frau N.: Ihr Job umfasst schweres Tragen und Heben. Durch ihre Schwangerschaft wird es ihr immer mühsamer, ihren beruflichen Aufgaben nachzukommen. Bei ihrem Chef stößt sie aber auf taube Ohren. Völlig verzweifelt wendet sie sich an unsere Kolleg:innen. Die von uns beantragte Überprüfung seitens des Arbeitsinspektorats ergab, dass ihr auch keine Ersatztätigkeit angeboten wurde. Schlussendlich konnten wir eine Dienstfreistellung für die Betroffene erreichen.
Ein anderer Fall: Ein Kranführer, der in seiner Kabine massiver Hitzeeinwirkung ausgesetzt ist, wandte sich an unsere Beratungsstelle, weil sich sein Dienstgeber weigerte, Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Nach Einschaltung des Arbeitsinspektorats musste die Krankabine mit einer Klimaanlage nachgerüstet werden.
Bei 56 Prozent der Salzburger Beschäftigten machen sich die psychischen Arbeitsbelastungen durch mehr als 3 Symptome wie Gereiztheit, Depressivität, oder Nicht-Abschalten-Können bemerkbar. 3/4 der Salzburger Beschäftigten empfinden mäßige bis starke Stressbelastung – umgekehrt könnte man sagen: Kaum jemand fühlt sich nicht gestresst.
Nicht nur die Beratungspraxis, sondern auch der aktuelle AK-Arbeitsklima Index zeigen besorgniserregende Entwicklungen: 27 Prozent der Salzburger Beschäftigten – im Gesundheitswesen sogar 36 Prozent - fühlen sich durch Zeitdruck (sehr) stark belastet.
Karin hagenauer
AK-Arbeitspsychologin
Die meisten Beratungen zu psychischen Belastungen am Arbeitsplatz kreisen um die Themen Mobbing und Konflikte. Uns geht dabei vor allem darum, Mobbingbetroffene psychologisch zu stärken, gemeinsam mit ihnen Wege aus dieser sehr belastenden Situation zu finden. Da sich eine Mobbingsituation sehr negativ auf das Selbstvertrauen auswirkt, gilt es sie in ihren Gedanken und Gefühlen zu bestärken und Perspektiven aufzuzeigen.
Rund 20 Prozent der Vollzeitbeschäftigten würden laut Arbeitsklima Index gerne weniger als 35 Wochenstunden arbeiten.
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