AK-Nachhaltigkeitsstipendium
Das Thema Nachhaltigkeit ist nicht erst seit der Energie- und Teuerungskrise in aller Munde. Oft wird Nachhaltigkeit jedoch sehr eng gedacht. Keine Frage: Nachhaltiges Wirtschaften ist entscheidend für eine positive Zukunft unseres Planeten. Ebenso wichtig ist jedoch Nachhaltigkeit im Gesundheitssystem, in der Arbeitswelt oder bei der Gleichstellung.
AK-Präsident Peter Eder
Termine 2025
- Präsentation der Stipendat:innen: 27. Februar 2025
- Ausschreibung Runde 1: 1. Februar bis 12. März 2025
- Ausschreibung Runde 2: 15. September bis 2. November 2025
Höhe der FH-Stipendien
- 2.000 Euro-Stipendien für ausgewählte Bachelorarbeiten
- 4.000 Euro-Stipendien für ausgewählte Masterarbeiten
Wer kann sich bewerben?
- Studierende, die aktuell eine Bachelor- oder Masterarbeit an der Fachhochschule Salzburg erstellen und diese noch nicht abgeschlossen haben
- Die Forschungsarbeit setzt sich mit einem Aspekt des Themas Nachhaltigkeit in den Dimensionen Soziales, Wirtschaft, Gleichstellung, Gesundheit, Technik oder Ökologie auseinander
- Die Arbeit liefert neue soziale, ökologische und politische Lösungen und Ideen, um die Menschen auf dem Transformationsprozess zu mehr Nachhaltigkeit mitzunehmen
- Die Forschungsarbeit entspricht den Kriterien einer qualitätsvollen Arbeit
- Es ist möglich, zweimal das Nachhaltigkeitsstipendium zu erhalten, einmal für die Bachelorarbeit, einmal für die Masterarbeit
- Wenn im Studiengang zwei Bachelorarbeiten verfasst werden, kann nur Bachelorarbeit zwei eingereicht werden
- Jede Forschungsarbeit darf nur einmal eingereicht werden
Einreichung
Eine gültige Einreichung muss folgende 4 Dokumente umfassen:
- Motivationsschreiben: Formulieren Sie, in welcher Weise Ihre Forschungsarbeit einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet / Schärfen Sie Ihren Nachhaltigkeitsbegriff / Hilfreiche Quellen: ausgewählte Forschungsfelder der AK, Sustainable Development Goals der Agenda 2030, A&W-Blog | Anknüpfen und Verknüpfen: Soziale und ökologische Nachhaltigkeit voranbringen! (awblog.at)
- Exposé: Herangehensweise und Methodik/auf welchen Literaturquellen basiert Ihre Forschungsarbeit / Zeitplan: Arbeitsphasen und voraussichtliche Fertigstellung/Aspekt der Innovation
- Statement der Betreuerin oder des Betreuers in Briefform, aus dem hervorgeht, warum er bzw. sie die Arbeit für das Stipendium empfiehlt: Die zu erwartende wissenschaftliche Qualität, das Thema etc.
- Lebenslauf (max. 1 Seite)
Hinweis: Bitte betiteln Sie die Dokumente nach dem folgenden Schema: Vorname Nachname_jeweiliges Dokument, z. B. Mara Musterfrau_Lebenslauf
Wie erfolgt die Auszahlung des Stipendiums?
Ein Drittel wird zu Beginn der Arbeit ausbezahlt, zwei Drittel nach Fertigstellung. Die Auszahlung nach Fertigstellung erfolgt qualitätsgesichert, d. h. die Arbeit muss mit „Sehr gut“ oder „Gut“ benotet werden.
Bitte beachten Sie, dass sich diese Förderung in Ihrer Forschungsarbeit als „gefördert von der AK Salzburg“ abbilden muss.
Wer entscheidet über Zuteilung eines Stipendiums?
Eine Jury wählt aus den Einreichungen die Stipendiatinnen und Stipendiaten aus. Mitglieder der Jury sind FH-Rektor und Geschäftsführer FH-Prof. Priv.-Doz. DI Mag. Dr. Dominik Engel, FH-Nachhaltigkeitsbeauftragte FH-Prof.in Mag.a Dr.in Daniela Molzbichler sowie Expertinnen und Experten der Arbeiterkammer Salzburg. Die ausgewählten Studentinnen und Studenten werden informiert, sobald die Auswahl erfolgt ist.
Was sind mögliche Forschungsfelder?
Die Forschungsfelder sind vielfältig und können die Beantwortung folgender Fragestellungen beinhalten:
- Wie kann der Aspekt der Nachhaltigkeit in die Arbeitswelt transformiert werden? Welche Maßnahmen braucht es dazu?
Als Arbeiterkammer streben wir nach Arbeit, die ein gerechtes Einkommen sichern und von der man leben kann. Es ist wichtig, dass Beschäftigung mit Sicherheit am Arbeitsplatz und der sozialen Absicherung der Beschäftigten und deren Familien verbunden ist. Es gilt Chancengleichheit und Gleichbehandlung zu garantieren. - Wie können Produktivitätsfortschritte (aufgrund der digitalen Transformation) den Arbeitenden zu Gute kommen?
Der Produktivitätsfortschritt ermöglicht eine bessere Work-Life-Balance: mehr Freizeit, eine Verkürzung der Arbeitszeit mit Lohn- und Personalausgleich, angepasst an die Bedürfnisse, die in verschiedenen Lebensphasen entstehen.
- Wie muss unser Bildungssystem gestaltet sein, um gleichen Zugang und gleiche Chancen zu gewährleisten?
Menschen sollen befähigt werden, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten, kritisch zu denken und sich an demokratischen Prozessen zu beteiligen. Für die AK ist Bildungsgerechtigkeit eine unverzichtbare Voraussetzung sozialer Gerechtigkeit.
- Welche Maßnahmen braucht es, damit das Wirtschaftssystem ein gutes Leben und sozial-ökologischen Fortschritt für alle sicherstellt?
Ziel der Arbeiterkammer ist es, dass das Wirtschaftssystem auf Lebensqualität, Vollbeschäftigung, gute und gerecht verteilte Arbeit, fair aufgeteilten (materiellen) Wohlstand, intakte Umwelt und Krisensicherheit ausgerichtet ist.
- Wie kann eine gerechte Verteilung von Einkommen und Vermögen gelingen?
Die AK setzt sich für einen leistungsfähigen Wohlfahrtsstaat ein, der über faire Steuern und Abgaben auf Einkommen, Wertschöpfung und Vermögen finanziert wird.
- Wie kann der Sozialstaat künftigen Herausforderungen begegnen und wie ist seine Finanzierung sichergestellt?
Die AK plädiert für einen Sozialstaat, der gegen soziale Risiken absichert und vor Armut schützt. Aufgrund von Entwicklungen in der Gesellschaft, Umbrüchen am Arbeitsmarkt (z.B. unterbrochene Erwerbsbiographien, prekäre Beschäftigungsformen etc.), der Teuerungs- sowie der Klimakrise stellt sich die Frage, in welchen Bereichen unsere sozialen Sicherungssysteme mangel- bzw. lückenhaft sind und mit welchen Maßnahmen diese Lücken geschlossen werden können.
- Wie gelingt eine gendergerechte Arbeitswelt?
In Sachen Geschlechtergerechtigkeit hat Österreich im europäischen Vergleich hohen Verbesserungsbedarf. Nach wie vor ist etwa der Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern groß und Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert. Jede zweite Frau in Salzburg arbeitet in Teilzeit, um unbezahlte Arbeit übernehmen zu können. Gleichzeitig sind Frauen oftmals in Branchen tätig, die tendenziell schlechter entlohnt sind. Hier braucht es mehr Einkommenstransparenz in Unternehmen und neue Ansätze, um Arbeitszeit und Arbeit gerechter zu verteilen. Außerdem muss soziale Infrastruktur ausgebaut werden.
- Wie kann es gelingen, (ungleiche) Aufteilung von Arbeit in Paarhaushalten sichtbar zu machen?
Die bestehende traditionelle Rollenverteilung in Österreich führt insbesondere zum Zeitpunkt der Familiengründung zu einer ungleichen Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit (Kinderbetreuung, Haushalt, Pflege etc.) in Paarhaushalten. Diese geht in vielen Fällen auf Kosten von Frauen, da sie ihre Erwerbsarbeit reduzieren, um die Mehrarbeit an unbezahlten Tätigkeiten zu kompensieren. Daraus folgt ein geringes Einkommen, eine finanzielle Abhängigkeit vom Partner und geringe Pensionen, die zu Altersarmut führen können.
- Schützen Sozialleistungen ausreichend vor Armut? Braucht es weitere Maßnahmen?
Ein-Eltern-Haushalte, das sind überwiegend Frauen mit ihren Kindern, sind überdurchschnittlich von Armut betroffen. Zwar wird mittels unterschiedlicher Sozialleistungen versucht, die finanzielle Situation von einkommensschwachen Haushalten im Generellen zu verbessern. Doch ist unklar, ob diese Sozialleistungen auch treffsicher genug sind, um den Bedürfnissen von Ein-Eltern-Haushalten gerecht zu werden. Ziel muss auch eine eigenständige Existenzsicherung insbesondere von Frauen mit Kindern sein. Unabhängig davon, ob sie in Partnerschaft leben oder alleinerziehend sind.
- Wie kann ein gleichberechtigter Zugang zum Gesundheitssystem gewährleistet werden?
Die Corona-Pandemie hat uns einmal mehr vor Augen geführt, wie wichtig ein starkes öffentliches Gesundheitssystem ist. Unser Gesundheitssystem hat sich grundsätzlich bewährt, dennoch gibt es Versorgungslücken, die sich z.B. in der zunehmenden Zwei-Klassen-Medizin zeigen. Wer es sich leisten kann, wechselt zum Wahlarzt. Der Arbeiterkammer ist ein gleichberechtigter Zugang zum Gesundheitssystem wichtig. Hier gilt es auch die Frage zu beantworten, wie ein Ausbau der psychosozialen Versorgung gelingen kann, um dem Anstieg psychischer Erkrankungen in unserer Gesellschaft zu begegnen.
- Wie kann die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen verbessert werden?
Bereits in jungen Jahren wird die Basis für ein gesundes Leben gelegt. Die körperliche, psychische und soziale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen muss daher einen wesentlichen Stellenwert im Gesundheitssystem einnehmen.
- Welche neuen Modelle braucht es für ein zukunftsfähiges Pflegesystem?
Das Thema Pflege und Betreuung muss insbesondere aufgrund der demographischen Herausforderungen, die uns bevorstehen, neu gedacht werden. Aus Sicht der AK muss der Fokus auf einer bedarfsgerechten pflegerischen Versorgung sowie der Prävention, der Aktivierung und der Gesundheitsförderung liegen.
- Wie gelingt es, dass Menschen gesund (und gerne) bis zur Pension arbeiten?
Die AK setzt sich für alternsgerechtes Arbeiten und den Erhalt der Arbeitsfähigkeit bis zur Pension ein.
- Wie hängen Bevölkerung, Migration, Landflucht, Verstädterung und Klimaschutz zusammen?
- Wie kann Infrastruktur klimafreundlich gestaltet werden?
Die Infrastruktur bestimmt in vielfältiger Weisen den Ressourcenverbrauch. Sie ist darüber hinaus mitbestimmend für Lebensqualität und Lebensstil. Systematische Bestandserhebungen von Infrastruktur, mögliche Szenarien zu deren Umbau in Richtung einer klimafreundlichen Infrastruktur inklusive Finanzierungsbedarf und möglicher Barrieren sind bisher wenig erforscht.
- Welche Schwellenwerte im Ressourcenverbrauch sind vertretbar? Welche politischen und gesellschaftlichen Optionen für die Transformation zu einer Low-Carbon-Society gibt es?
Die AK spricht sich für ein neues Verständnis von Wohlstand und Lebensqualität aus, das mit einem stark reduzierten Ressourcenverbrauch (Land, Material, Wasser, Energie) auskommt. Ein solch grundlegender und einschneidender Systemübergang erfordert eine gesellschaftliche Debatte über die Frage, worin ein gutes Leben besteht oder künftig bestehen könnte.
- Wie sehen Gesellschaftsmodelle aus, die den Ressourcenverbrauch minimieren und gleichzeitig Wohlstand sichern?
Klimapolitik und Nachhaltigkeit erfordern Änderungen in den Produktions- und Lebensweisen industrialisierter Länder, da die damit verbundenen Ressourcenverbräuche nicht auf neun bis elf Milliarden Menschen verallgemeinerbar sind.
- Wie können Zukunftsbilder ressourcensparender Menschen bzw. Gesellschaften aussehen?
Aus Sicht der Arbeiterkammer fehlt es an konkreten, wissenschaftlich abgesicherten Vorstellungen, wie eine kohlenstoffneutrale Gesellschaft aussehen kann. Was werden die Menschen essen? Was werden sie arbeiten? Wie werden sie wohnen? Wie sehen ihre Freizeitaktivitäten aus? Wie und zu welchem Zweck werden sie sich fortbewegen? Die partizipative Erarbeitung von Zukunftsbildern ist essenziell für deren gesellschaftliche Akzeptanz.
- Welche sozialökonomischen Herausforderungen bringt die Transformation zu einer nachhaltigeren Gesellschaft?
Bei der Diskussion über die Transformation der Gesellschaft hin zu einer klimafreundlicheren bzw. einer nachhaltigeren Gesellschaft ist es insbesondere aus wissenschaftlicher Sicht notwendig, eine Vielzahl von Aspekten zu betrachten: Vom Geld- und Finanzsystem über ökonomische Konzepte und Modelle, die Rolle von politischen Konjunkturzyklen versus langfristige Politikerfordernisse bis hin zu Arbeitsmodellen und dem Rechtswesen.
- Wie sehen klima- und energieoptimierte, zukunftsfähige Städte aus?
Stärker als bisher sollten Wechselwirkungen zwischen Klima, Ökologie des alpinen Raums und sozioökonomischen Entwicklungen untersucht werden.
Sie haben Fragen?
Antworten auf mögliche Fragen finden Sie auch in unseren FAQ.
Wenn noch Fragen unbeantwortet geblieben sind, kontaktieren Sie mich: T. +43 662 86 87-471, Sabine Stadler, AK Bildung, Jugend und Kultur
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