7.2.2023

Kosten sparen und Klimaschutz am Weg in die Arbeit

Mikro-Öffentlicher Verkehr

Eine frühe Form von Fahrgemeinschaften – der Werksbus – ist fast gänzlich aus dem Alltag der Betriebe verschwunden. Heute werden nachfragegesteuerte Verkehrsangebote immer häufiger mittels App- und IT-Anwendungen koordiniert. „On Demand-Ride-Sharing“ meint Mobilitätsangebote, bei denen Zeitpunkt, Abholort und Fahrstrecke dynamisch sind, um Fahrten mit ähnlichen Routen zu bündeln. Diese technische Innovation bietet die Möglichkeit, den klassischen Mikro-ÖV (kleinräumige, bedarfsorientierte, flexible und an Nutzer:innen orientierte Verkehrsangebote) auszubauen. Das Ziel muss sein, das Mobilitätsverhalten von Arbeitnehmer:innen hin zum Öffentlichen Verkehr zu lenken.

Dichter Bahn- und Bus-Takt unbedingt nötig

Die Basis für attraktiven, öffentlichen Verkehr muss ein möglichst dichter Bahn- und Bus-Taktverkehr sein, wie wir ihn schon mehr als 10 Jahre fordern. Zusätzlich braucht es Impulse, um die verflixte „letzte Meile“ – von der Haustür zur (Bahn-/Bus-) Haltestelle und von Haltestelle zur Arbeitsstelle – zumutbarer zu machen. Es bedarf daher parallel zum Öffi-Taktausbau auch eine Erweiterung des Mikro-ÖV auf allen Ebenen, der gute alte Werksbus könnte vor allem in abgelegenen Regionen wiederbelebt werden.

Das Potential des Mikro-ÖV zu heben, ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund der enormen Preissteigerungen bei Treibstoffen und der Herausforderungen beim Klimaschutz das Gebot der Stunde. Die Vorteile für alle Beteiligten liegen auf der Hand: 

  • Arbeitnehmer:innen kommen kostengünstig und sicher in die Arbeit, Werksbusse reduzieren Stau und sparen Parkflächenbedarf
  • Unternehmen können mit „Werksbussystemen“ Anreize für die Mitarbeiterbindung bewirken und haben einen Vorteil beim „Konkurrenzkampf“ um Fachkräfte, insbesondere bei Lehrlingen, die noch keinen Führerschein besitzen
  • Die CO2-Bilanz am Arbeitsweg ist bei den derzeit vorherrschenden geringen PKW-Besetzungsgraden sehr schlecht und könnte mit Werksbussen enorm verbessert werden

Was wir fordern

Die Salzburger Arbeiterkammer fordert von der Salzburger Landesregierung ein Programm zur Förderung und aktiven Unterstützung von bedarfsgerechten Werksbuslösungen und betrieblichen Fahrgemeinschaften. Das bringt sowohl eine Kostenentlastung der Arbeitnehmer:innen am Arbeitsweg als auch einen Beitrag zum Klimaschutz.

Die Umsetzung dieser Forderung entspricht einem selbstgesteckten - aber noch offenen - Ziel des Maßnahmenprogramms im Landesmobilitätskonzept und dem Ziel der Verdopplung der ÖV-Kapazität gemäß „Masterplan Klima+Energie 2030“. 

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