7.2.2023

Katastrophensicherheit und Fahrzeitreduktion

Strecke „Golling – Pass Lueg – Stegenwald – Bischofshofen“ als Hochleistungsbahn ausführen

Im Jahr 2005 haben wir zum ersten Mal einen Antrag zum „Katastrophensicheren Ausbau zwischen Golling und Werfen“ samt Tunnelkette zur Beseitigung der bestehenden „Langsamfahrstrecke“ (teilweise nur 60 km/h) einstimmig angenommen. Zuletzt wurde das dringend notwendige Bahninfrastrukturprojekt für Pongau, Pinzgau und Lungau im AK-Forderungsprogramm an die Salzburger Landesregierung im März 2018 einmal mehr vehement eingefordert.

Zwei Ziele: Katastrophensicherheit und Fahrzeitreduktion

Neben der Katastrophensicherheit – zuletzt war die Strecke im Jänner 2019 ganze zwei Wochen wegen Lawinengefahr gesperrt und davor immer wieder wegen Hochwasser – standen bei diesem Projekt seit 2005 immer fahrplantechnische Erfordernisse ganz oben auf der Prioritätenliste der Verkehrsplaner. Der Ausbau des Nadelöhr Pass Lueg wurde schon im Landesmobilitätskonzept (2005-2016) neben dem Y-Konzept im Zentralraum als Herzstück bei der Realisierung des landesweiten integrierten Taktfahrplans (Salzburg-Takt) gesehen. Nur eine erhebliche Fahrzeitreduzierung zwischen dem Taktknoten Bischofshofen und Salzburg Hauptbahnhof macht in dieser Hinsicht Sinn.

Im aktuell gültigen Landesmobilitätskonzept 2016-2025 ist zum Projekt zwar folgendes vermerkt: „Wie bereits im Landesmobilitätskonzept 2006 wird ein Ausbau des Streckenabschnittes Golling – Bischofshofen mit dem Ziel, die Fahrzeit zwischen Salzburg und Bischofshofen von 45 Minuten auf 30 Minuten zu verkürzen, angestrebt. … Allerdings hat man sich seitens des Landes unverständlicherweise von dem Ziel einer Hochleistungstrecke verabschiedet und begnügt sich mit der Katastrophensicherheit.

Die ÖBB hat Anfang Juli 2022 angekündigt, man wolle „nur“ mit der Neubauplanung des katastrophenanfälligen Streckenabschnittes Golling – Stegenwald beginnen. Der Fahrzeitgewinn bei diesem Projekt liegt bei nur bei 3 Minuten, was einer Frotzlei gegenüber den  Pendler:innen gleichkommt.

Tauern-Pyhrn/Schober-Achse in TEN-Korridor aufgenommen

Seit 2012 lobbyieren die Bundesländer Steiermark, Oberösterreich, Salzburg und Kärnten die Tauern-Pyhrn/Schober Achse als geteilten TEN-Korridor (Tauern-Achse: Schwerpunkt Personenverkehr und Pyhrn-Schober-Achse: Schwerpunkt Güterverkehr) bei der EU und tatsächlich hat nun die Europäische Kommission die Tauern-Pyhrn/Schober-Achse als Ausgangspunkt für den Westbalkan TEN-Korridor in ihren „brandaktuellen“ Entwurf aufgenommen. Aber was macht Österreich? Man reagiert mit einer „häppchenweise“ Ausbauvariante des Nadelöhrs Pass Lueg auf diesen Lobbying-Erfolg. Dies ist auch angesichts der EU-Finanzmittel, die dann für den Bau, bzw. zumindest für die Planung zur Verfügung stehen, kontraproduktiv.

Was wir fordern

  • rascher (katastrophensicher) Schieneninfrastrukturausbau als Tunnelkette auf dem gesamten Streckenabschnitt Golling - Pass Lueg – Stegenwald – Bischofshofen
  • Hochleistungsstrecke mit verkürzter Fahrzeit:
    Bischofshofen-Salzburg: 26 Minuten statt 47 Minuten
    Zell am See-Salzburg: 1:08 Stunden statt 1:37 Stunden
  • die bevorstehende EU-Anerkennung der Tauern-Pyhrn/Schober-Achse als Ausgangspunkt des Westbalkan TEN-Korridors und die dafür zur Verfügung stehenden EU-Förderungen sind ein zusätzliches starkes Argument für den raschen Ausbau des gesamten Streckenabschnittes (Golling - Pass Lueg – Stegenwald – Bischofshofen) als Hochleistungsstrecke mit Schwerpunkt Personenverkehr
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