Öffentlichen Verkehr in ländlichen Regionen stärken
Die Abhängigkeit vom eigenen PKW ist vor allem in ländlichen Regionen nach wie vor sehr stark. Viele ältere Menschen sowie Schülerinnen und Schüler leiden unter den oft schwachen Öffi-Angeboten. Dichtere Takte bei Bus und Bahn, kombiniert mit einer Stärkung des Mikro-ÖV, können hier Abhilfe schaffen.
Die ausbaubedürftige Infrastruktur beim öffentlichen Verkehr, bringt für viele Menschen Probleme: Eine zunehmende Zahl betagter Menschen erreicht die Alltagsziele kaum mehr. Vorhandene Buslinien sind oft auf den Schülerinnen- und Schülerverkehr ausgerichtet. Die Wege zum nächsten Bahnhof, zum Arzt, zu Geschäften sind zum Gehen oder Radfahren meist zu weit und in gebirgigen Regionen oft unzumutbar. Falls Taxis überhaupt greifbar sind, ist es für die regelmäßige Nutzung zu teuer.
Die Reaktion der Landespolitik auf diese Zustände kann am besten mit „vollmundigen Ankündigungen folgen keine Taten“ umschrieben werden. Laut Landesmobilitätskonzept sollte die Erarbeitung eines Konzeptes mit den relevanten Stakeholdern für einen „Landesweiten integrierten Taktfahrplan für Bahn und Bus“ zusammen mit der „Förderung des Ausbaues ergänzender Mikro-ÖV Angebote“ sogar schon seit 2017 vorliegen und seitdem laufend umgesetzt werden. Passiert ist aber nichts.
Wir fordern vom Land Salzburg seit mehr als einem Jahrzehnt immer wieder den seit langem versprochenen integrierten „Salzburg-Takt“ für Bahn und Bus nach Schweizer Muster endlich umzusetzen. Demnach muss das Umsteigen von Zug auf Zug und Zug auf Regionalbus im ganzen Bundesland im Takt funktionieren. Bei der Taktfrequenz im Schienennahverkehr – leider noch nicht was die Verknüpfung mit Bus bzw. Mikro-ÖV anbelangt – ist die Salzburger Lokalbahn derzeit schon Vorbild für das ganze Bundesland. Im Salzburger Zentralraum und in den Bezirkszentralräumen muss dieser Standard die Richtschnur werden: ein 30-Minuten-Takt von 5 bis 23 Uhr, in Hauptverkehrszeiten ein
15-Minuten-Takt. Und Spätverbindungen ab Mitternacht und an Wochenenden bis 2 Uhr morgens.
In der 6. Vollversammlung der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Salzburg hat das Arbeitnehmerparlament von der Salzburger Landesregierung endlich die rasche landesweite Umsetzung des integralen „Salzburg-Takts“ für Bahn und Bus sowie die „Ausrollung“ des Mikro-ÖV gemäß Landesmobilitätskonzept mit dem Ziel einer Verdoppelung der ÖV-Kapazität gemäß „Masterplan Klima+Energie 2030“ gefordert.