Mit Steuersenkung auf Treibstoff rasch für Entlastung sorgen

Allzeithoch bei Treibstoffpreisen bringt enorme Belastung für Pendlerinnen und Pendler. Senkung auf Mineralölsteuer würde Teuerung abfedern. Heizöl seit März etwas günstiger, aber immer noch fast doppelt so teuer wie vor einem Jahr. Massive Übergewinne der Mineralölunternehmen abschöpfen und an Verbraucher zurückgeben. AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder: „Deutschland zeigt vor wie es geht. Wann zieht Österreich nach?“

Die AK Salzburg hat jetzt die Teuerung bei Treibstoffen und Heizöl unter die Lupe genommen. Es bestätigt sich, was Autofahrer bereits wahrgenommen haben. Auf den Punkt gebracht: Noch nie war das Preisniveau so hoch wie im Juli 2022.

Grafik zu den Mehrkosten beim Sprit
Grafik Mehrkosten Sprit © AK Salzburg

Im Jahresvergleich mit Juli 2021 sind die Treibstoffpreise extrem gestiegen. Super kostet um 58,54 Prozent mehr als vor einem Jahr, Diesel stieg um 63,56 Prozent. Im 3-Monats-Vergleich fiel der Anstieg nicht ganz so extrem aus. Seit März 2022 stiegen die Preise für Super um 7,86 Prozent und für Diesel um 1,56 Prozent. Für einen Arbeitnehmer, der täglich von St. Gilgen nach Salzburg fährt, bedeutet dies monatliche Mehrkosten von 73 Euro (Vergleich Juli 2021 mit Juli 2022, Super, Verbrauch: 7,5 Liter pro 100 Kilometer; Gesamtkosten: 197,72 Euro). Eine Beschäftigte, die täglich von Großarl nach Salzburg pendelt, muss monatlich 144,04 Euro zusätzlich aufwenden (Vergleich 07/21 mit 07/22, Diesel, Verbrauch: 6 Liter pro 100 Kilometer; Gesamtkosten: 370,64 Euro).


Die AK erhob die Preise bei 164 Tankstellen im ganzen Bundesland. Am teuersten tanken wieder einmal die Lungauerinnen und Lungauer. Am günstigsten wird im Schnitt in der Stadt Salzburg getankt. AK-Experte Stefan Göweil: „Im Lungau findet schlicht kein Wettbewerb statt. Es fehlt an einem Preisbrecher in Form eines Diskonters.“

Deutschland tankt erstmals seit Jahrzehnten billiger

Erstmals seit Jahrzehnten ist das Tanken im benachbarten Bayern für Salzburgs Autofahrer*innen wieder günstiger. Zwar sind die Preise im bayerischen Grenzraum im Jahresvergleich ebenfalls stark gestiegen – allerdings nicht so stark wie in Salzburg. Hier wirkt sich die deutsche Steuersenkung preisdämpfend aus. So wurde der Steuersatz um 29,55 Cent pro Liter bei Benzin und um 14,04 Cent pro Liter bei Diesel reduziert.

Preisexplosion auch beim Heizöl

Ähnlich dramatisch ist die Preissteigerung bei Heizöl. Im Jahresvergleich lag die Steigerung bei Abnahmemengen von 1.000 Litern bei 80,65 Prozent (Mehrkosten: 690,40 Euro). Bei Abnahme von 2.000 Litern betrug diese 88,14% (Mehrkosten: 1409,20 Euro) und bei 3.000 Litern sogar 92,70 Prozent (Mehrkosten: 2158,50 Euro). Kleiner Lichtblick: Im Vergleich mit März 2022 ist es zu einer leichten Entspannung gekommen (1000 l, -5,94%, € 97,60 Ersparnis; 2000 l, -7,63%, € 248,6 Ersparnis; 3000 l, -7,74%, € 376,20 Ersparnis.

Tipp von AK-Experten Stefan Göweil: Mehrere Angebote einholen. Bei großen Abnahmemengen können schon wenige Cent Preisunterschied pro Liter große Auswirkungen haben. Es zahlt sich auch aus, Einkaufsgemeinschaften zu bilden, da bei einer größeren Abnahmemenge ein günstigerer Preis erzielt werden kann.

Entlastung für Pendler*innen ist überfällig

„Unsere deutschen Nachbarn zeigen es vor, wie es geht. Eine Halbierung der Mineralölsteuer und der Mehrwertsteuer auf Treibstoff würde den Verbraucherinnen und Verbrauchern eine Ersparnis bei Benzin in Höhe von 44 Cent und bei Diesel in Höhe von 39 Cent bringen.“

Bei einer täglichen Wegstrecke von 62 Kilometer (hin und retour) würde sich ein Pendler, der in St. Gilgen wohnt, im Monat 41 Euro sparen (Super, Verbrauch: 7,5 Liter pro 100 Kilometer). Die Pendlerin aus Großarl (148 km täglich) würde sich 69 Euro sparen (Diesel, Verbrauch: 6 Liter pro 100 Kilometer).

Übergewinne der Energiekonzerne abschöpfen

„Die Branchenstudie der Bundeswettbewerbsbehörde zeigt, dass sich die Margen der Mineralölunternehmen seit Ende Februar verdreifacht haben und diese derzeit massive Übergewinne erzielen. Diese Gewinne müssen abgeschöpft und an die Verbraucher zurückgegeben werden.“

„Es braucht jetzt ein Preisüberprüfungsverfahren nach dem Preisgesetz. Das bringt Transparenz und letztendlich können volkswirtschaftliche gerechtfertigte Preise festgelegt werden.“

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