Equal Pension Day 2024: Immer noch deutlich weniger Pension für Frauen
41% Unterschied bei Pensionen: Frauen öfter und stärker von Altersarmut betroffen als Männer
„Auch im Jahr 2024 bekommen Frauen noch immer deutlich weniger Pension als Männer“, kritisiert Christine Pertele, ÖGB-Pensionist:innen-Vorsitzende, anlässlich des Equal Pension Day, der für Salzburg mit 2. August berechnet wurde.
Während Salzburgs Männer 14-mal pro Jahr eine monatliche Durchschnittspension von 2.336 Euro beziehen, sind es bei Frauen nur 1.378 Euro im Monat. „Das sind nicht nur um 41 Prozent weniger Pension. Das bedeutet auch, dass für viele Frauen Altersarmut vorprogrammiert ist“, warnt Pertele.
Zur Beseitigung der massiven Pensionsunterschiede braucht es neben einer besseren und längeren Anrechnung der Kindererziehungszeiten einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbildungsplatz für jedes Kind ab dem ersten Geburtstag. „Nur so haben Frauen echte Wahlfreiheit, können höhere Pensionsansprüche erwerben und sich selbst vor Altersarmut schützen“, ergänzt Peter Eder, ÖGB-Vorsitzender und AK-Präsident. „Es braucht endlich eine Frauenpolitik, die die Probleme der Frauen im Land ernst nimmt, anstatt sie zu ignorieren.“
Zurufe, die eine weitere Anhebung des Pensionsantrittsalters fordern, hält er für entbehrlich: „Unser Pensionssystem ist zukunftssicher! Wir brauchen keine Erhöhung des Antrittsalters. Im Gegenteil: In Zukunft müssen 45 Jahre Arbeit wieder reichen, um eine abschlagsfreie Pension zu bekommen.“
Arbeitsbedingungen und Einkommen von Frauen müssen endlich verbessert werden!
Einer der Hauptgründe, warum Frauen deutlich niedrigere Pensionen haben, sei auch, ergänzt die ÖGB-Pensionist:innen-Vorsitzende, dass sie „vielfach keine Möglichkeit haben, Vollzeit arbeiten zu gehen. Einerseits werden immer weniger Vollzeitjobs angeboten, andererseits leisten Frauen nach wie vor den Großteil an unbezahlter Arbeit wie Kinderbetreuung, Hausarbeit und Pflege von Angehörigen. Gleichzeitig gibt es nach wie vor zu wenig Kinderbetreuungsplätze“. Das beweise auch die aktuelle Zeitverwendungsstudie (s. auch https://www.statistik.at/statistiken/bevoelkerung-und-soziales/zeitverwendung).
Ein großes Anliegen ist für Christine Pertele das alternsgerechte Arbeiten: „Während das gesetzliche Pensionsantrittsalter bis 2033 auf 65 steigt, geht bereits jetzt nur jede dritte Frau aus einer Erwerbstätigkeit direkt in Pension. Ein großer Teil der Betriebe bietet somit keine alternsgerechten Jobs, in denen Frauen bis zur Pension arbeiten können – von Gesundheitsangeboten erst gar nicht zu sprechen.“
Ein Obstkorb im Betrieb sei jedenfalls zu wenig, um gerade Frauen, die den Großteil der unbezahlten Care-Arbeit übernehmen, gesundes Arbeiten auch im Alter zu ermöglichen, schließen Pertele und Eder.