Salzburgs Community Nursing braucht mehr statt weniger Geld
Mit absolutem Unverständnis reagiert AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder auf die nunmehr bekannt gewordene Mittelkürzung bei den Community Nurses. „Während das Land Salzburg bei gewissen Projekten agiert, als ob das Geld abgeschafft ist, wird auf Kosten der Menschen eingespart“, sagt Eder. Angesichts des Arbeitskräftemangels in Seniorenheimen und in der mobilen Pflege tragen Community Nurses viel zur Entlastung der Situation bei. Sie ermöglichen, dass ältere Menschen länger gesund in den eigenen 4 Wänden verbleiben können. „Das Land muss seine Verantwortung wahrnehmen und die Bundesmittel entsprechend aufstocken. Es ist zynisch, wenn den Gemeinden gesagt wird, dass sie die finanzielle Last übernehmen sollen. Angesichts steigender Ausgaben und sinkender Einnahmen stehen sie finanziell betrachtet bereits mit dem Rücken zur Wand“, so Eder.
Was die Arbeiterkammer bereits befürchtet hatte, bewahrheitet sich jetzt. Nach dem Auslaufen der EU-Finanzierung für die Community-Nursing-Projekte in 11 Salzburger Pilot-Regionen bzw. -Gemeinden wackelt die Finanzierung. So wurde etwa der Stadtgemeinde Hallein kürzlich mitgeteilt, dass statt der benötigten Fördersumme von 658.687 Euro nur 328.349,61 Euro bereitgestellt werden. Dies obwohl der Bund ab 2025 bis 2028 entsprechende Mittel aus dem Pflegefonds bereitstellt. Für Salzburg stehen rund 72 Millionen Euro für die Sicherung und den Ausbau der Pflege und Betreuung zur Verfügung. „Hier liegt es am Land die entsprechenden Schwerpunkte zu setzen und die Finanzierung der Community Nurses sicherzustellen. Ich frage mich, ob seitens des Landes wirklich alle Mittel zielgerichtet eingesetzt werden, oder ob hier Geld in weniger wirkungsvollen Maßnahmen versickert“, so Eder.
Der AK-Präsident zeigt sich enttäuscht über die aktuelle Sozialpolitik im Land Salzburg. „Der Erfolg der Community-Nursing-Pilotprojekte liegt auf der Hand. Es braucht mehr statt weniger Kräfte. Community Nurses helfen schließlich dabei, dass Menschen länger gesund in den eigenen 4 Wänden bleiben können. Mit ihrem ganzheitlichen Ansatz entlasten sie auch die mobile Pflege und die Langzeitpflege – 2 Bereiche die aufgrund des fehlenden Personals ohnehin stark unter Druck stehen.
Eder fordert die Salzburger Landesregierung auf, die Mittelkürzungen zurückzunehmen. „Die aktuelle Vorgehensweise ist ein Schlag ins Gesicht jener Betroffenen, die in den vergangenen Jahren auf die Unterstützung durch Community Nurses angewiesen waren. Die Menschen brauchen eine Sozialpolitik, die ihren Namen auch verdient. Unter dem Deckmantel eines angeblichen Sparzwangs wird auf Kosten der Bevölkerung gekürzt, während für teure Prestigeprojekte der Geldhahn sprudelt.“