Finger weg vom Gesundheitspersonal!
Auf wenig Verständnis stoßen die heute präsentierten Budgetpläne der Landesregierung bei AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzendem Peter Eder. Besonders kritisch sieht er die geplanten Sparmaßnahmen zulasten der Beschäftigten im Gesundheitsbereich, insbesondere in den Landeskliniken. „Dieses Jahr sind dringend notwendige Verbesserungen im Gehaltsschema in Höhe von 10 Millionen Euro zwischen Betriebsrat, Landesregierung und Landeskliniken fertig ausverhandelt worden. Die Zielsetzung einer fairen Bezahlung war, dringend notwendige Arbeitskräfte zu halten bzw. neues Personal zu holen, da derzeit rund 200 Mitarbeiter:innen in den Landeskliniken fehlen. Es ist ein Irrweg, dass diese Bemühungen, denen langwierige monatelange Verhandlungen vorausgegangen sind, rückgängig gemacht werden sollen“, so Eder. Er warnt: „Ohne die ausverhandelten Verbesserungen für das Personal können die jetzt schon zu langen Wartezeiten nicht verkürzt werden und die zeitnahe Versorgung der Patientinnen und Patienten bei zahlreichen Operationen bleibt ein Wunschtraum. Wartezeiten von über 50 Wochen für z.B. neue Kniegelenke bereiten vielen Menschen jetzt schon unnötige Schmerzen.“
Trotz schwieriger Budgetsituation ist es aus seiner Sicht grundfalsch im Gesundheitsbereich zu sparen. „Die Last der Budgetsanierung muss auf breiten Schultern verteilt werden, ein Sparpaket beim Personal im Gesundheitssystem ist eindeutig der falsche Schritt“, sagt AK-Präsident Eder und fährt fort: „Die Baustellen sind bereits enorm. Wenn jetzt auch noch beim Personal gespart wird, wird sich die Situation weiter verschlimmern. Bei Pensionierungen nicht nachzubesetzen, bedeutet noch mehr Druck auf die verbleibenden Beschäftigten. Es muss verhindert werden, dass das System an die Wand gefahren wird. Unter Einsparungen auf Kosten des Gesundheitsbereichs leiden nicht nur die Beschäftigten, sondern auch die Patientinnen und Patienten.“
Abschließend hält Peter Eder fest: „Die Auswirkungen dieses Sparbudgets auf andere wichtige Bereiche wie die Kinderbildung, Wohnen oder Soziales wird sich die AK im Detail ansehen sobald alle Zahlen zum neuen Budget vorliegen.“