25.06.2025

Tanken ist am Wochenende günstiger

Eine jährliche Ersparnis von rund 20 Euro bei Diesel und fast 30 Euro bei Superbenzin ist möglich – wenn man die Zapfsäule am Wochenende frequentiert und nicht während der Arbeitswoche. So die aktuelle AK-Spritpreisanalyse zwischen Juni 2024 und 2025. Der Bezirksvergleich im 1. Quartal 2025 zeigt: Im Schnitt am teuersten - egal welcher Treibstoff – ist „traditionell“ der Lungau. Am günstigsten tanken Salzburgs Autofahrer:innen im Flachgau. Und: je höher die Preisdynamik, desto niedriger die Spritpreise, das beweist der Vergleich etwa zwischen Tamsweg und Murau. Der Nahostkonflikt hat die Preise kürzlich um rund 4 Prozent in die Höhe getrieben. „Das zeigt, dass wir regionalen wie internationalen Marktmechanismen mehr oder weniger ausgeliefert sind, wir werden die Spritpreise jedenfalls ganz genau im Auge behalten“, so AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder.

Die Konsumentenberatung der Salzburger Arbeiterkammer hat die Treibstoffpreise im Bundesland Salzburg erhoben. Die aktuelle Analyse zeigt: Sowohl im Jahres-, als auch im sechs Monatsvergleich lassen sich generell stark schwankende Preise im Bundesland Salzburg feststellen. Dabei ist ein Muster zwischen Arbeitswoche und Wochenende zu erkennen.

Am Wochenende ist der Sprit günstiger

Spritpreise sind in Salzburg grundsätzlich am Wochenende niedriger als in der Arbeitswoche. So ist beim Diesel eine Ersparnis von 3,1 Cent/l, bei Super von 3,3 Cent möglich. „Gemessen am durchschnittlichen Jahresverbrauch für PKW ergibt das eine jährliche Ersparnis von 21,85 Euro bei Diesel und 28,03 Euro bei Super. Vergleicht man die teuersten und die günstigsten Tage, erhöht sich die Ersparnis bei Diesel auf durchschnittlich 32,79 Euro und bei Benzin auf 28,26 Euro pro Jahr“, berichtet AK-Konsumentenschützer Fabrice Kreuzbichler.

Preisdynamik in Murau höher als im lungau

Der Vergleich der verschiedenen Bezirke zeigt ein eindeutiges Bild. Bis auf Tamsweg und Zell am See liegen die restlichen Bezirke sehr nahe beieinander. Sie folgen alle demselben Trend, aber auf einem ganz unterschiedlichen Preisniveau – bei beiden Sprittypen.  

Interessant ist der der Unterschied zwischen Tamsweg und dem nicht weit entfernten Murau: Obwohl beide Bezirke eine ähnliche Anzahl an Tankstellen haben (12 in Tamsweg, 15 in Murau), unterscheidet sich die Anzahl der Preisänderungen sehr deutlich. Pro Quartal melden die Tankstellen in Tamsweg 1.730 Preisänderungen für Diesel und 658 Preisänderungen für Super, in Murau sind es jedoch 6.338 Preisänderungen für Diesel und 5.548 Preisänderungen für Super. Gleichzeitig sind in Murau die Preise im Schnitt deutlich günstiger als in Tamsweg, nämlich um 5 Cent/l bei Diesel und um 15,4 Cent/l bei Super.

Auch im Bundesländervergleich wirkt Salzburg in Sachen Preisänderungen fast statisch: Im Vergleich mit Wien lässt sich feststellen, dass in Wien die Preise deutlich stärker schwanken als in Salzburg. Das ist sowohl bei Diesel als auch bei Benzin der Fall.

Nahost-Konflikt bereits deutlich spürbar

Die militärische Auseinandersetzung im Nahen Osten hat sich mittlerweile auch an den heimischen Zapfsäulen bemerkbar gemacht. „Vergleicht man die Vorkriegswoche mit den letzten sieben Tagen, beträgt die Preissteigerung 4,3 Prozent, bzw. 6,5 Cent/l bei Superbenzin und 4,6 Prozent oder 6,9 Cent/l bei Diesel, weiß AK-Experte Kreuzbichler, wir werden die Entwicklung mit anhaltendem Konflikt auf jeden Fall weiter beobachten und analysieren.“ 

Flachgau ist billigster Spritbezirk

Die Auswertung der Salzburger Bezirke ergibt, dass das Tanken im Zentralraum generell günstiger ist, als in Innergebirg. Die durchschnittlichen Treibstoffpreise pro Liter im 1. Quartal 2025 lagen bei Diesel: 1,597 Euro im Flachgau, 1,601 Euro in der Stadt Salzburg, 1,606 Euro im Tennengau, 1,614 Euro im Pongau, 1,628 Euro im Pinzgau und 1,657 Euro im Lungau.

Bei Superbenzin: 1,562 Euro Flachgau, 1,563 Euro Tennengau, 1,570 Euro Stadt Salzburg, 1,581 Euro Pongau, 1,597 Euro Pinzgau sowie stolze 1,739 Euro im Lungau.

Kein „Sommerferien-Efekt“

Interessant: Ein „Sommerferien-Effekt“, sprich höhere Durchschnittspreise während der reiseintensiven Ferienmonate im Sommer, für das Jahr 2024 konnte nicht nachgewiesen werden. Kreuzbichler: „Die Preisveränderungen in der Zeit vor Beginn der Sommerferien in Wien und eine Woche später in Salzburg zeigten keine maßgebliche Veränderung. Auch zum Ende der Sommerferien lässt sich keine substanzielle Veränderung der Preise feststellen. Weder bei Diesel noch bei Super lässt sich also ein Sommerferien-Effekt erkennen.“

Methode und Daten

Ziel der Spritpreisanalyse war eine statistische Auswertung der Preisentwicklung und Veränderung über das letzte Jahr, der Vergleich der sechs Salzburger Bezirke inklusive Murau, sowie die Identifikation eines etwaigen „Sommerferien-Effektes“.
Dazu wurden systematische Unterschiede im Spritpreis (Super und Diesel) zwischen Wochentagen, Arbeitswoche und Wochenende, Bezirken (Salzburg Stadt, Salzburg-Umgebung, Hallein, Sankt Johann im Pongau, Zell am See, Tamsweg und Murau) und Bundesländern (Salzburg – Wien) analysiert.

Die Daten stammen aus den Quartalsberichten zur Preistransparenzdatenbank der E-Control und dem Mikrozensus Energieeinsatz der Haushalte der Statistik Austria. Der untersuchte Zeitraum lag einerseits zwischen 12. Juni 2024 und 23. Juni 2025, andererseits vier Quartale bis Q1 2025.

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