Spritpreise als Haupttreiber der Inflation

Einer der Treiber der hohen Inflation bleibt der Spritpreis. Zwar sind die Preise nach ihrem Allzeit-Hoch im vergangenen Jahr heuer im Schnitt wieder gesunken, sie bewegen sich jedoch erneut in Richtung letztjähriger Höchstwerte. Eine aktuelle Erhebung der AK Salzburg zeigt: Diesel wurde im 3-Monats-Vergleich von Juni und September 2023 um 15,21% teurer. Super stieg immerhin noch um 7,4%. Für einen 50-Liter-Tank müssen Diesel-Fahrer um 12,05 Euro mehr in die Hand nehmen als noch vor drei Monaten. Eine 50-Liter-Füllung Super kostet um 6,05 Euro mehr. „Die Situation belastet vor allem Pendlerinnen und Pendler. Hier ist eine Gesamtreform des Pendlerpauschales überfällig“, so AK-Präsident Peter Eder. 

Die Preisentwicklung bei Treibstoffen trifft vor allem Pendlerinnen und Pendler. Bei einer einfachen Wegstrecke von 30 Kilometern (Straßwalchen – Stadt Salzburg) liegen die monatlichen Spritkosten für ein Auto, das mit Super betrieben wird, bei 158,22 Euro. Das sind um 10,88 Euro mehr als noch im Juni. Beschäftigte, die aufgrund des mangelhaften Öffi-Angebots täglich von Großarl nach Salzburg pendeln, und dabei einen Diesel im Einsatz haben, zahlen 324,28 Euro monatlich. Das sind monatliche Mehrkosten von 42,80 Euro. 

Bei den Treibstoffpreisen gibt es im Schnitt wenig Unterschiede zwischen den Bezirken. Großer Ausreißer ist und bleibt jedoch der Lungau. Aufgrund des fehlenden Wettbewerbs tanken die Lungauerinnen und Lungauer salzburgweit am teuersten. Der Preis für einen Liter Super liegt etwa um 11,5 Cent über dem Landesschnitt. Bei einer 50-Liter-Füllung macht das 5,75 Euro an Mehrkosten. Das teurer Treibstoff kein Naturgesetz ist, beweist eine Sondersituation in St. Johann im Pongau. Aufgrund eines örtlichen Preiskampfs befinden sich dort die günstigsten Tankstellen Österreichs. Der niedrigste Super-Preis ist dort aktuell (Stand: 16.10.) um 18 Cent niedriger als bei der günstigsten Tankstelle in der Landeshauptstadt. Bei einer 50-Liter-Füllung sparen sich Autofahrer:innen dort 9 Euro. Besonders beeindruckend ist der Vergleich zwischen St. Johann und Tamsweg. Die Differenz beträgt hier unglaubliche 39 Cent. Bei einer 50-Liter-Füllung sind das 19,5 Euro.  

CO2-Steuererhöhung bringt nächsten Kostenschock

Während bei den Preisen aktuell keine Entlastung in Sicht ist, wartet bereits der nächste Kostenschock auf heimische Autofahrer:innen. Mit 1.1.2024 wird die CO2-Steuer von aktuell 8,9 Cent je Liter Benzin bzw. 9,8 Cent je Liter Diesel auf 12,3 Cent (Benzin) bzw. 13,5 Cent (Diesel) erhöht. Für 1.1.2025 ist ein weiterer Anstieg auf 15 Cent je Liter (Benzin) und 16,5 Cent (Diesel) geplant. Die Preise sind jeweils brutto.  

„Die CO2-Steuer ist klimapolitisch in ,normalen‘ Zeiten sinnvoll, in Zeiten der Rekordteuerung belastet sie jedoch die Beschäftigten über Gebühr. Insbesondere in ländlichen Regionen, aber auch rund um die Stadt Salzburg, besteht oft keine andere Möglichkeit als mit dem Auto in die Arbeit zu kommen. Der Klimabonus ist hier nur eine schwache Entlastung“, weiß AK-Präsident Peter Eder. 

So profitiert der Staat von den Treibstoffen

Bereits jetzt ist der „Steueranteil“ – also der Anteil von Mineralölsteuer, CO2-Steuer und Mehrwertsteuer – bei Treibstoffen hoch. Er liegt bei Benzin bei rund 48 Prozent und bei Diesel bei rund 40 Prozent.

„Als wirksames Mittel gegen die anhaltend hohe Rekordinflation ist es das Gebot der Stunde bei den Spritpreisen lenkend einzugreifen. Angesichts sinkender Öl-Förderquoten und den Unsicherheiten auf der weltpolitischen Bühne ist nämlich davon auszugehen, dass der Rohölpreis weiter steigt. Eine befristete Senkung des Steueranteils bei den Treibstoffen würde für eine massive Entlastung sorgen und die Inflation insgesamt senken“, erklärt AK-Präsident Peter Eder. 

AK-Forderungen für leistbare Mobilität

  • Befristete Senkung der Besteuerung von Treibstoffen zur allgemeinen Abfederung der Inflation.
  • Gesamtreform des Pendlerpauschales in Richtung eines kilometerabhängigen Absetzbetrages, der Pendler:innen mit kleinen und mittleren Einkommen effektiv entlastet.
  • Ökologisierung des Pendlerpauschales: Wenn der Arbeitgeber nur einen Teil des Klimatickets ersetzt, soll die Differenz zwischen Pendlerpauschale und Jobticket als Werbungskosten abgesetzt werden können, damit Job- und Klimaticket finanziell attraktiver werden.
  • Erhöhung des Kilometergeldes für Dienstfahrten mit dem eigenen Pkw.
Benzinpreise Juni-September 2023


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