Mit konkreten Lösungen die OP-Wartezeiten endlich verkürzen

Keinerlei Verbesserungen sind in Sachen Salzburger OP-Wartelisten in Sicht. Ganz im Gegenteil: Die aktuellsten verfügbaren Daten zeigen, dass mittlerweile an der 10.000er-Marke gekratzt wird. So warteten im April 9.994 leidgeprüfte Salzburgerinnen und Salzburger auf einen Termin für einen geplanten Eingriff. „Wie lange will die zuständige Landespolitik noch zusehen und zigtausende Verzweifelte monatelang auf einen OP-Termin warten lassen?“ fragt sich AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder. Lösungsvorschläge der AK liegen auf dem Tisch: Diese reichen von einer Krankenhäuser-übergreifenden Neustrukturierung des Terminplansystems über die verstärkte Zusammenarbeit mit den Privatkliniken bis hin zum Fokus auf die Ausbildung von OP-Assistent:innen.

Das Problem der überlangen OP-Wartelisten im Bundesland Salzburg ist nicht neu. Das Ausmaß der Betroffenheit allerdings schon. Im April warteten bereits knapp 10.000 leidgeprüfte Patient:innen auf einen Termin für einen geplanten Eingriff. Die Gründe sind vielfältig und großteils durch die Landespolitik selbst verschuldet. „Mitschuld an der aktuellen Situation ist das seit Jahren existierende, intransparente OP-Wartelistenmanagement. Die wiederholte AK-Kritik wurde kürzlich auch vom Landesrechnungshof bestätigt“, weiß AK-Gesundheitsexpertin Ingrid van Tijn. „Es gilt Synergien zu nutzen, um den Patient:innen die für sie beste Behandlungsmethode im kürzest möglichen Zeitraum zukommen zu lassen. Hier braucht es u.a. eine gänzliche Neustrukturierung des Terminplanungssystems mit für alle Krankenanstalten einheitlich geltenden Richtlinien für die Berechnung und Führung der Wartelisten sowie eine detaillierte Auffächerung in einzelne OP-Arten.“ 

Neben den intransparenten Wartelisten hat die prekäre Personalsituation Hauptschuld an den überlangen Wartezeiten. So fehlen weiterhin gut ausgebildete Mitarbeiter:innen im OP-Bereich. „Die Einrichtung des SALK-internen FlexPools hilft hier wenig, da OP-Personal nicht einfach durch Leiharbeiter:innen ersetzt werden kann. Auch darf nicht auf das notwendige Personal für die OP-Nachbetreuung vergessen werden“, erklärt van Tijn. 

OP-Assistent:innen-Ausbildung muss kostenlos sein

Salzburg ist Vorreiter in Bezug auf die Ausbildung von operationstechnischen Assistent:innen (OTA). Zusätzlich braucht es aber auch mehr OP-Assistent:innen. AK-Präsident Peter Eder: „Hier herrscht die absurde Situation, dass die Ausbildung selbst zu bezahlen ist. Es gibt zwar viele Interessierte, diese können sich die Ausbildung allerdings oft nicht leisten. Es ist Aufgabe des Landes den Personalmangel zu beseitigen, indem die Ausbildungskosten umgehend übernommen werden.“ 

In weiterer Folge muss ausgebildeten OP-Assistent:innen die Möglichkeit zur Höherqualifizierung geboten werden. „Darüber hinaus müssen die Verbesserungen, die in der Pflegeplattform II beschlossen wurde, auch tatsächlich umgesetzt werden. Dazu gehört die notwendige Aufstockung des Unterstützungspersonals. Nur so kann es gelingen generell mehr Personen für den Gesundheitsbereich zu gewinnen“, ist Eder überzeugt. 

AK-Lösungsvorschläge zur Verkürzung der OP-Wartezeiten

  • Einrichtung einer zentrale Koordinierungsstelle auf Landesebene
  • Neustrukturierung des Terminplanungssystems mit einheitlichen Richtlinien für Berechnung und Führung der Wartelisten für alle Krankenanstalten
  • Übersicht über die kürzesten Wartezeiten für die einzelnen Operationen in den Salzburger Kliniken und den Spezial-Ambulanzen
  • Gesonderte Auflistung der Gastpatient:innen (Wohnsitz außerhalb des Bundeslandes)
  • OP-Termine bundesländerübergreifend koordinieren
  • Zusammenarbeit mit Privatkliniken verstärken und gegebenenfalls ausbauen
  • Übernahme der Ausbildungskosten für OP-Assistent:innen durch das Land Salzburg
  • Höherqualifizierung von OP-Assistent:innen zu operationstechnischen Assistent:innen (OTA) attraktivieren
  • Beschlossene Verbesserungen der Pflegeplattform II in die Tat umsetzen

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