01.08.2023

Equal Pension Day: Gesunde Arbeitsbedingungen und flächendeckende Kinderbetreuung, um Pensionslücke endlich zu schließen 

Wieder ist ein Jahr vorbei, wieder hat sich fast nichts an der Schließung der Pensionslücke getan: Aktuelle Zahlen zeigen, dass Frauen in Salzburg auch im Jahr 2023 immer noch um durchschnittlich 41,3 Prozent weniger Pension erhalten als Männer.

„Nur um rund einen halben Prozentpunkt hat sich der Unterschied der Pensionshöhe der Frauen zu jener der Männer in einem Jahr verringert“, kritisiert ÖGB-Landespensionisten-Vorsitzende Christine Pertele anlässlich des Salzburger Equal Pension Days am 2. August. „Geht es in diesem Tempo weiter, braucht es noch mehr als 100 Jahre, bis sich die Pensionslücke schließt“, führt sie weiter aus.

Hauptverantwortlich für die geringen Pensionen von Frauen sind lange Teilzeitphasen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu stemmen: Jede 2. Frau arbeitet in Teilzeit, bei Frauen mit Kindern unter 15 Jahren sind es in Salzburg 82,1 Prozent.

„Durch die reduzierte Erwerbsarbeit stehen Frauen in der Pension im Monat durchschnittlich 907 Euro weniger zur Verfügung als Männern“, warnt AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder: 1.287 netto Euro erhalten Frauen, Männer im Vergleich 2.194 Euro. „Durch die Teuerung verschärft sich die finanzielle Situation für Frauen aufgrund ihres geringen Einkommens – Frauen sind im Alter überproportional armutsgefährdet!“

2024 wird das Frauenpensionsalter schrittweise angehoben und an jenes der Männer angeglichen. „Mehr denn je muss darauf geachtet werden, dass Frauen Vollzeit arbeiten können und bis zur Pension gesund in Arbeit bleiben, das sind die Knackpunkte für höhere Pensionen von Frauen“, ergänzt Pertele. Schon jetzt gehe nur die Hälfte der Frauen direkt von ihrem Job in die Pension. Die andere Hälfte scheide aufgrund mehrfacher Arbeitsbelastung, Care-Arbeit, gesundheitlicher Probleme oder weil Unternehmen keine Jobs für Ältere anbieten, schon vorher aus dem Erwerbsleben aus. „Will man die Pensionslücke schließen, führt kein Weg an flächendeckender Kinderbildung und -betreuung und gesunden Arbeitsbedingungen vorbei“, so die ÖGB-Landespensionistenvorsitzende weiter.

Was es braucht, sind gesunde Arbeitsbedingungen, präventive Gesundheitsförderung und altersgerechte Lösungen. „Politik und Betriebe müssen dafür sorgen, damit ein Arbeiten bis zur Pension möglich ist”, fordert auch Peter Eder. „Frauen, die innerhalb des Unternehmens von einer Teilzeitstelle auf eine Vollzeitstelle wechseln wollen, müssen bevorzugt werden. Und eine bessere Anrechnung der Kindererziehungszeiten sowie ein Rechtsanspruch auf einen Kinderbildungsplatz für jedes Kind ab dem ersten Geburtstag wären wichtige Schritte für eine höhere Pensionsleistung für Frauen”, ist Christine Pertele überzeugt. 

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