Hälfte der Fertig-Salatmischungen war labortechnisch belastet
Eine aktuelle Untersuchung der AK zeigt: Jeder 2. getestete Fertigsalat war zum Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums labortechnisch belastet. „Bei 10 von 25 Proben wurden die geltenden Richtwerte überschritten. Bei 3 weiteren waren die Werte gerade noch im Toleranzbereich. 2 Proben entsprachen aufgrund der organoleptischen Beschaffenheit – also hinsichtlich des Geschmacks, Geruchs, Aussehens – nicht länger der Verbrauchererwartung“, so AK-Konsumentenschützer Christian Obermoser. Er rät: „Fertigsalate sollten grundsätzlich rasch verzehrt und nicht unnötigerweise bis zum Ende der Mindesthaltbarkeit gelagert werden.“
Der Konsumentenschutz der AK Salzburg ließ kürzlich 25 Fertig-Salatmischungen, die zum Direkt-Verzehr gedacht waren, im Labor untersuchen. Erworben wurden jeweils 2 Stück derselben Salat-Variante (Bsp.: Thunfisch-Salat, Tomate-Mozzarella, Salat mit Caesar-Dressing und Croutons, Salat mit Hühnchen etc.) mit selbem Ablaufdatum bei Spar/Interspar, Billa/Billa Plus, Hofer und Lidl. Im Rahmen der Erhebung wurden mikrobiologische Indikatoren erhoben. Die Ergebnisse wurden nach den Richt- und Warnwerten der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) bewertet. Diese sind rechtlich nicht bindend, dienen jedoch als Orientierungshilfe für Hersteller und Kontrolleure. Zudem wurden organoleptische Checks, bei denen Geschmack, Geruch und Aussehen unter die Lupe genommen wurden, durchgeführt.
Entwarnung: Keine Salmonellen und Listerien gefunden
Das Erfreuliche vorweg: Die besonders gefährlichen pathogenen Keime „Salmonellen“ und „Listerien“ konnten nicht gefunden werden. Weniger erfreulich: Bei einer der 25 Proben wurde der Richtwert der Gesamtkeimzahl deutlich überschritten. „Die Überschreitung bedeutet nicht, dass das Produkt gesundheitsgefährdend ist, da die Art der Keime nicht ermittelt wurde“, gibt Experte Obermoser Entwarnung. „Die Überlastung an Keimen ist jedoch Indiz dafür, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum zu lange bemessen wurde. Die Keime können sich aber auch bei der Zubereitung eingeschlichen haben.“
Bei der Untersuchung auf E-Coli (Escherichia coli) wurde nur bei einem Produkt ein Wert exakt an der Nachweisbarkeitsgrenze gefunden. Aufgrund der hohen Messunsicherheit stellt diese jedoch keine Richtwertüberschreitung dar.
Schimmelpilze konnten in 5 der 25 Produkten nachgewiesen werden, jeweils aber deutlich unter dem Richtwert.
Bei der Untersuchung auf Hefen zeigten 8 von 25 Produkten eine Richtwertüberschreitung. Obermoser erklärt: „Hefe selbst ist nicht schädlich. Ein hoher Wert kann aber zum Verderb und somit zu einem unangenehmen Geruch und Geschmack führen.“
Krankheitserreger Bacillus Cereus nachgewiesen
Beim Bakterium Bacillus Cereus, das zu einer Lebensmittelvergiftung führen kann, wurde insgesamt 3 Mal ein erhöhter Wert festgestellt. Zweimal lag dieser aufgrund der hohen Messunsicherheit noch unter dem Richtwert. Ein weiteres Mal wurde der 10-fach höhere Warnwert nur noch aufgrund ebendieser Messunsicherheit unterschritten.
Auf die Sinne achten: 2 Produkte waren erkennbar verdorben
23 von 25 Produkten erfüllten bei der organoleptischen Untersuchung alle Verbrauchererwartungen. Nur bei 2 der Salatmischungen waren am Ende der Mindesthaltbarkeit zum Teil braune und weiche Stellen sichtbar. Zudem rochen sie muffig bzw. nicht mehr frisch.
AK-Tipps für Konsument:innen
- Salatmischungen zeitnah konsumieren, um unnötige Lagerungszeit zu vermeiden
- Beim Kauf auf unbeschädigte Verpackung und gute Kühlung achten
- Auf Frische achten: Keine Produkte mit braunen Rändern, matschigen Stellen oder im aufgeblähten Beutel kaufen
- Kühlkette einhalten, um das Wachstum von Mikroorganismen zu verhindern
- Verpackung erst unmittelbar vor dem Verzehr öffnen und die Salatmischung nicht lange bei Raumtemperatur stehen lassen
- Vor dem Verzehr eigene Sinne nutzen (Geruch, Aussehen etc.)