Schulartikel-Erhebung: Bewusster Einkauf spart rund 100 Euro
Auch wenn in Österreich der Besuch einer öffentlichen Schule, Schulbücher oder die Öffi-Schulfahrt kostenlos sind, ist der Schulbesuch mit teils immensen Kosten verbunden. Die aktuelle AK-Schulkostenstudie hat aufgedeckt, dass durchschnittlich 2.223 Euro pro Jahr und Kind ausgegeben werden. Einen wesentlichen Ausgabebrocken stellen Schulartikel dar. Doch es besteht großes Sparpotenzial, wie ein aktuelle Erhebung der AK Salzburg zeigt. Erfreulich: Die Preise für Schulartikel sind in den vergangenen 5 Jahren weniger stark gestiegen als die allgemeine Inflation.
Für insgesamt 74.400 Salzburger Kinder und Jugendliche startet kommende Woche das neue Schuljahr. Spätestens jetzt gilt es den Bestand an Schulmaterialien, von Stiften über Hefte bis zu Schultaschen zu kontrollieren bzw. nachzukaufen. Die AK Salzburg hat dies zum Anlass genommen und die Preise für ein 29-teiliges Startpaket erhoben. Besucht wurden dazu sowohl Fachgeschäfte als auch Handelsketten in der Stadt Salzburg, im Flachgau und im Tennengau. Außerdem wurde ein Blick über die Grenze ins benachbarte Freilassing geworfen.
Wie zu erwarten, sind die Preise bei Handelsketten im Schnitt günstiger als im Papierfachhandel. So liegen die Preise bei Handelsketten um 9 Prozent unter dem Gesamtschnitt, die Preise im Fachhandel um 6,8 Prozent darüber. „Der Fachhandel kann vor allem mit Beratung punkten. Aus ergonomischer Sicht empfiehlt sich dies insbesondere beim Schultaschenkauf“, weiß AK-Konsumentenschützer Christian Obermoser. „Außerdem gilt: Wer suchet, der findet. Auch der Fachhandel bietet Schnäppchen und Aktionen.“
Preisunterschied beträgt bis zu 500 Prozent
Bei der Erhebung zeigt sich, dass die Preisunterschied innerhalb der einzelnen Produkte teils enorm ist. Dies obwohl jeweils nur die günstigsten Produkte einer Kategorie im jeweiligen Geschäft erhoben wurden. So beträgt die Differenz für 24 Stück Buntstifte knapp 500 Prozent. Die günstigsten Stifte sind um 3,59 Euro zu haben, für die teuersten Stifte müssen 21,09 Euro berappt werden. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Filzstiften. Hier werden 12 Stück um 1,99 Euro angeboten. Das teuerste Stifte-Set kostet 9,99 Euro. Etwas weniger ausgeprägt ist die Preisdifferenz bei den Heften. Hier schlägt das günstigste A4-Heft (20 Blatt, liniert) mit 0,69 Euro zu Buche. Das teuerste Heft kostet 2,5 Euro. Immerhin eine Differenz von 262 Prozent.
Mit bewusstem Einkauf bis zu 100 Euro sparen
„Wer sich die Mühe macht und bei jedem Produkt den günstigsten Preis ergattert, kann sich beim 29-teiligen Startpaket in der Theorie rund 270 Euro sparen“, weiß Konsumentenschützer Obermoser. „Da dafür jedoch viel Zeit aufgewendet werden müsste, um alle Geschäfte aufzusuchen, ist dieses Sparpotenzial in der Realität wohl kaum zu erreichen“, ist er sich bewusst. „Realistisch können mittels preisbewusstem Einkauf 80 bis 100 Euro gespart werden“, ist er überzeugt. Das per se günstigste Geschäft gebe es jedenfalls nicht.
Schulartikel in Salzburg im Schnitt günstiger als in Bayern
Wie bei anderen Erhebungen hat die AK Salzburg auch die Preise für Schulartikel im benachbarten Freilassing unter die Lupe genommen. Eindeutiges Ergebnis im Vergleich der Handelsketten: Die Unterschiede sind in diesem Segment nicht so ausgeprägt wie in anderen Warengruppen. Zwar sind die Preise über alle erhobenen Artikel hinweg um 15 Prozent günstiger. Für diesen Preisunterschied sorgen jedoch Schulrucksäcke bzw. gefüllte Schultaschen, die in Deutschland günstiger sind. Ohne diese Artikel ist der Einkauf in Salzburg sogar um rund 3 Prozent günstiger (steuerbereinigt). Obermoser: „Kauftourismus zahlt sich bei Schulartikeln definitiv nicht aus.“
Preise für Schulartikel stiegen weniger stark als Inflation
Im 5-Jahres-Vergleich sind die Preise für Schulartikel um 21,8 Prozent gestiegen. Der Preisanstieg ist somit weniger stark ausgefallen als die allgemeine Inflation, die 26,1 Prozent betrug. AK-Präsident Peter Eder: „Ein schwacher Trost für Salzburgs Familien, die unter den hohen Ausgaben gerade zum Schulstart stöhnen.“ So hat die österreichweite Schulkostenstudie gezeigt, dass Eltern durchschnittlich 2.223 Euro pro Jahr und Kind aufwenden müssen. „Insbesondere für Kinder aus Familien mit geringem Einkommen ist es schwer, ein höheres Bildungsniveau zu erreichen“, gibt Eder zu bedenken. Neben den Kosten für Schulartikel sind die Kosten für Nachhilfe ein großer Brocken. Diese schlagen im Österreich-Schnitt mit 631 Euro zu Buche. „Mit dem kostenlosen Nachhilfe-Angebot LernKompass zeigt die AK vor, wie eine Sofortmaßnahme für mehr Bildungsgerechtigkeit funktionieren könnte. Allein schaffen wir das allerdings nicht. Das Land muss endlich aufspringen und den Ankündigungen Taten folgen lassen“, sagt Eder.
Jetzt Platz für kostenlose Nachhilfe sichern
Das AK-Nachhilfeangebot „LernKompass“ startet mit 30. September. Bei Interesse wird eine baldige Anmeldung empfohlen, da die verfügbaren Plätze erfahrungsgemäß rasch vergeben sind.
Infos: www.ak-salzburg.at/LernKompass