11.05.2023

Mit Primärversorgung & Community Nursing die Zukunft der Pflege sichern

Angesichts der steigenden Lebenserwartung kommen enorme Herausforderungen auf das Gesundheitssystem zu. Am Vortag des internationalen Tages der Pflege mahnt AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder strukturelle Verbesserungen ein. „Um die Herausforderungen bewältigen zu können, kommen wir am Ausbau der Primärversorgungszentren und eines Community-Nursing-Systems nicht vorbei“, sagt Eder. 

Die aktuelle Situation in der Pflege ist alarmierend. Geschätzte 800 gesperrte Betten alleine in Seniorenheimen, überlastete Hauskrankenpflegevereine und lange Wartezeiten in Krankenanstalten zeigen, dass die pflegerische Versorgung der Salzburger Bevölkerung nicht mehr gewährleistet ist. Gleichzeitig steigt die Lebenserwartung und die damit verbundenen Gesundheitsausgaben. 

Strukturelle Veränderungen als Gebot der Stunde

Für AK-Präsident Peter Eder gibt es nur einen Ausweg aus der Misere – aus seiner Sicht sind strukturelle Veränderungen das Gebot der Stunde. „Die Maßnahmen von Land und Bund reichen nicht aus. Es braucht nachhaltige Verbesserungen in allen Versorgungsbereichen, um die Attraktivität der Pflege- und Betreuungsberufe zu erhöhen. Dazu gehört etwa, dass Gesundheitsberufe auf Augenhöhe mit Ärztinnen und Ärzten arbeiten können“, erklärt Eder. 

Fokus des Gesundheitssystems von morgen muss auf einer niederschwelligen wohnortnahen Versorgung liegen. Ein zentraler Baustein sind dabei Primärversorgungszentren, bei denen verschiedene Fachrichtungen und Gesundheitsberufe eingebunden sind. „Für Salzburg sind 5 Primärversorgungszentren geplant, allerdings nur 2 errichtet. Auch wenn die weiteren 3 noch umgesetzt werden, wird das zu wenig sein“, weiß der AK-Präsident. 

Zukunft des Community Nursing sichern

Ein weiterer wichtiger Baustein sind „Community Nurses“. Ein EU-finanziertes Projekt beweist derzeit, dass Pflegepersonen wichtige erste Anlaufstellen in Gesundheitsfragen sein können. „Hier braucht es eine sofortige Zusage zum Ausbau und zur Regel-Finanzierung, damit die Bevölkerung von einem breiten Zugang zu Prävention und Gesundheitsförderung profitiert“, erklärt Eder. 

Aus Sicht der AK darf zudem nicht auf entsprechende Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für das Personal vergessen werden, damit die komplexer werdenden Herausforderungen einer alternden Bevölkerung bewältigt werden können. „Es braucht ein Umdenken. Bislang zahlen sich hochengagierte Pflegepersonen Weiterbildungen häufig selbst. In Zukunft müssen diese durch die öffentliche Hand voll finanziert werden“, so Eder.

Abschließend hält der AK-Präsident fest: „Eine Verbesserung des Gesundheitssystem kann nur gelingen, wenn alle Stakeholder – Bund, Länder, Gemeinden, Sozialversicherungen, Träger und Interessenvertretungen – gemeinsam an einem Strang ziehen. Die Arbeiterkammer ist gerne bereit, ihre Expertise einzubringen.“

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