16.11.2022

Eder: Salzburg AG bricht ihr Versprechen und Politik schaut zu!

Entgegen ihres Versprechens, erhöht die Salzburg AG die Strompreise nun doch schon Anfang kommenden Jahres: Und das gleich um gesalzene 138 Prozent oder 27 Cent netto pro Kilowattstunde: „Vor allem jene, die mit Strom Wärme erzeugen, stehen vor horrenden Zusatzkosten“, kritisiert AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder, „das Argument, diese Erhöhung sei moderat, ist eine Mogelpackung – in Wahrheit lässt sich die Salzburg AG diese Erhöhung durch die Strompreisbremse, die der Bund aus Steuergeldern finanziert und die Beschäftigten bis zu 142 Millionen Euro kostet, subventionieren. Und die Politik als Eigentümervertreterin schaut tatenlos zu, statt mit den Dividenden einen Preisstopp einzuziehen.“  

Nach den kürzlich bekannt gewordenen Erhöhungen bei den Netztarifen, kommt nun der nächste Kostenhammer auf die Haushalte zu: Landeshauptmann Haslauer als Eigentümervertreter der Salzburg AG hat heute bekanntgegeben, dass die Stromkosten ab 1.1. 2023 angehoben werden. Und das gleich ordentlich: Für Bestandskunden steigt der Energiepreis von 11,34 Cent netto/kWh auf 27 Cent netto/kWh, das bedeutet eine Erhöhung um 138 Prozent. „Ein klarer Wortbruch seitens des Landesenergieversorgers“, kommentiert AK-Präsident Peter Eder diese Ankündigung, „hat man doch noch im März dieses Jahres den Kundinnen und Kunden versichert, die Strompreise vor dem 1.4. 2023 nicht weiter zu erhöhen.“

Wer mit Strom heizt, dem droht finanzielles Desaster

Berechnet man die ebenfalls mit 1. Jänner 2023 schlagend werdenden höheren Netzgebühren mit ein, stellt sich die Sache in Zahlen so dar: Für jene Salzburg AG-Kundinnen und -Kunden, deren Stromverbrauch bei 3.500 kWh liegt, würden die monatlichen Mehrkosten im Schnitt 63 Euro brutto (jährlich 750 Euro brutto) betragen. Wäre da nicht die Strompreisbremse, die ab 1.12. 2022 greifen wird. Dadurch wird sich die Kostensteigerung für jene, die zwischen 2.900 kWh und 3.500 kWh verbrauchen, auf „nur“ rund 13,50 Euro brutto monatlich belaufen.

Eder: „Es ist schon paradox: Was die Bundesregierung den Menschen als Unterstützung in die rechte Hosentasche steckt, zieht die Salzburg AG ihnen nun aus der linken Hosentasche wieder heraus. Oder anders gesagt: Die Beschäftigten finanzieren sich mit ihrem Steuergeld nicht nur die Strompreisbremse, die die Salzburger Steuerzahler:innen bis zu 142 Millionen Euro kostet, selbst. Sie subventionieren damit auch die Erhöhungen seitens der Salzburg AG. Und die Politik – immerhin Eigentümervertreterin - schaut diesem Treiben einfach zu. Von den nach wie vor intransparenten Entstehungskosten des Strompreises ganz zu schweigen.“

Schlimm wird es allerdings für jene, die mit Strom Wärme produzieren. Wer mit Strom heizt (also auch Betreiber einer Wärmepumpe) oder Warmwasser aufbereitet (Boiler), den wird es besonders hart treffen. Geht man dabei von einem Stromverbrauch von etwa 6.000 kWh aus, steigt die finanzielle Mehrbelastung auf bis zu hundert Euro monatlich.

Wo bleibt der Heizdeckel?

Für den AK-Präsidenten ist ein Heizdeckel des Bundes – analog zum Strompreisdeckel – überfällig. Auch die Politik darf nicht länger in Tatenlosigkeit verharren: Zum einen muss sich die Landesregierung in Wien dafür stark machen, die Netzgebühren einzufrieren. Und zum anderen sollten Stadt und Land Salzburg als Eigentümervertreter die Dividenden der Salzburg AG dafür verwenden, jenen, die diese erneute Verteuerung besonders hart treffen wird, unter die Arme zu greifen.

Links

Kontakt

Kontakt

Medien & Kommunikation
T: +43 (0)662 86 87-235
  • © 2024 AK Salzburg | Markus-Sittikus-Straße 10, 5020 Salzburg, +43 (0)662 86 87

  • Datenschutz
  • Impressum