Eder: „Es darf nicht sein, dass Menschen frieren müssen!“

Jetzt, bei sinkenden Temperaturen, wird das Heizen ein sprichwörtlich heißes Thema. Viele wenden sich verzweifelt an die AK, weil sie nicht wissen, wie sie hohe Vorschreibungen oder drohende, saftige Nachzahlungen bewältigen sollen. AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder: „Als Sofortmaßnahme braucht es einen Gas-Hilfsfonds, der diesen Namen auch verdient. Denn bei den jetzigen Förderungsangeboten erhalten die meisten Menschen keine Unterstützung, weil sie angeblich zu viel verdienen. In Wahrheit reicht ihr Einkommen aber schon lange nicht mehr fürs Auskommen.“

Der Zeitpunkt für die Gaspreis-Verdopplung hätte nicht schlechter gewählt sein können. Mit Beginn der Heizsaison wissen viele Familien nicht mehr, ob sie sich das Heizen in den kommenden Monaten leisten können. Für sie sind die hohen Vorschreibungen, bzw. die Furcht vor Rückzahlungen der Tropfen, der das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht hat. 

Einkommen reicht oft nicht mehr

Bereits vor der Kostenexplosion beim Gaspreis kam die Hälfte aller Familien nur schlecht mit dem Einkommen über die Runden – wie eine Erhebung der AK Salzburg aufdeckte. 9 von 10 Familien müssen bei Freizeitausgaben wie Kino, Friseur oder Urlaub sparen. Bei zwei Drittel aller Befragten sind die Ersparnisse inzwischen aufgebraucht. Ein Drittel muss das Konto überziehen, um offene Forderungen zu begleichen. Die Hälfte könnte unerwartete Ausgaben über 1.300 Euro nicht bezahlen.

AK-Präsident Peter Eder: „Es ist unverständlich, dass auf Bundes- und Landesebene so wenig gegen die um sich greifende Teuerung unternommen wird. Zahlungsschwierigkeiten und Zukunftssorgen betreffen längst die Mitte der Gesellschaft. Es kann doch nicht sein, dass die Menschen in ihren Wohnungen frieren und die Politik sie nicht unterstützt.“

AK-Kritik: Ineffizienter Unterstützungsdschungel

Eder: „Es gibt einen Dschungel an Förderangeboten, in dem sich keiner mehr auskennt. Zudem entsprechen die Einkommensgrenzen längst nicht mehr der Realität. Obwohl immer mehr Menschen unverschuldet ins Minus rutschen, verdienen sie aus Sicht der Behörde zu viel, um förderungswürdig zu sein.“ Hier ist es aus Sicht der Salzburger Arbeiterkammer dringend notwendig, dass die Einkommensgrenzen an die aktuelle Entwicklung angepasst werden. 

Landespolitik muss Menschen bei Energiewende unterstützen

Neben Sofortmaßnahmen, wie einem Gas-Hilfsfonds mit angehobenen Einkommensgrenzen, muss es laut Eder für die Menschen auch eine mittel- und langfristige Perspektive für leistbare Energiekosten geben:

„Die Energiewende ist notwendig, muss aber von den Salzburger:innen mitgetragen werden. Dies gelingt nur dann, wenn möglichst viele profitieren. Eine mögliche Lösung ist die kostengünstige Weitergabe von umweltfreundlich produziertem Strom aus Sonnen-, Wasser- oder Windkraft. Zudem braucht es entsprechend hohe Förderungen, damit der Umstieg auf energiesparende Haushaltsgeräte und Sanierungsmaßnahmen wie Fenster- oder Heizkesseltausch auch für jene attraktiv ist, die es sich sonst nicht leisten könnten“, so der AK-Präsident.

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