Lange OP-Wartelisten: Tausende leben monatelang mit Schmerzen
Seit Jahren kritisiert die AK Salzburg das OP-Wartelisten-Management durch das Land Salzburg. Die mangelnde Aussagekraft bestätigt jetzt auch der Landesrechnungshof. Indes wird die Liste der Wartenden immer länger. Aktuell gedulden sich 8.659 Patient:innen auf einen OP-Termin. Das sind um 502 (+6%) mehr als noch im Juni 2023. „Die durchschnittliche Wartezeit beträgt 22 Wochen, wobei diese in einzelnen Fachbereichen wesentlich länger ist“, weiß AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder. „Es darf nicht sein, dass die Politik die Menschen mit oft starken Schmerzen im Stich lässt. In Salzburg muss es möglich sein, dass jede und jeder in einem angemessenen Zeitraum eine gute medizinische Versorgung erhält.“In einer umfangreichen Prüfung hat der Rechnungshof nun bestätigt, was die AK Salzburg seit langem kritisiert. Auf den Punkt gebracht, attestiert der Prüfbericht mangelnde Aussagekraft der OP-Warteliste in ihrer aktuellen Form, da die Warteliste nur wenig über die tatsächliche Wartezeit aussagt. Ein genauer Blick auf die Statistik zeigt, dass derzeit 8.659 Personen auf eine Operation warten. Das sind um 502 (+6%) mehr als im Juni dieses Jahres. Die durchschnittliche Wartezeit über alle Fachbereiche gerechnet beträgt 22 Wochen. In einzelnen Fachbereichen liegt sie jedoch wesentlich höher. Auf eine Hüft- oder Knie-Totalendoprothese warten 908 Patient:innen (Juni: 855) aktuell 26 Wochen (Juni: 24). Im Krankenhaus Oberndorf liegt die Wartezeit sogar bei 38 Wochen (Juni: 34), im Uniklinikum bei 34 Wochen (Juni: 30).
Um gegenzusteuern, fordert AK-Präsident Peter Eder ein transparentes und nachvollziehbares Wartelisten-Management. Er ist überzeugt, dass sich durch eine bessere Übersicht die Situation für die Versicherten verbessern würde. Gleichzeitig braucht es aus seiner Sicht dringend eine Entlastung der Spitäler durch massiven Ausbau der niedergelassenen Versorgungsangebote.
„Es ist unzumutbar, dass tausende Salzburgerinnen und Salzburger über Monate hinweg an Schmerzen leiden, weil die verantwortliche Politik nicht handelt. Ich bin überzeugt, dass durch besseres Wartelisten-Management die Wartezeiten verkürzt werden können.“