Psychische Belastung - Stress

Psychische Belastungen zählen in unterschiedlichsten Erscheinungsformen zu den stärksten Belastungen im betrieblichen Alltag. Unternehmen und Arbeitnehmer:innen sind einem zunehmenden Anpassungs- und Leistungsdruck ausgesetzt, wodurch gesundheitliche Schädigungen, die sich psychisch und körperlich auswirken, entstehen können. Stress ist die bekannteste Folge erhöhter psychischer Belastungen am Arbeitsplatz.

Was ist arbeitsbedingter Stress?

Stress ist heute zu einem geflügelten Wort geworden, um unterschiedliche Beeinträchtigungen des körperlichen und seelischen Wohlbefindens zu umschreiben. Fast alle Menschen kennen Situationen, in denen sie sich überfordert, nervös oder gereizt fühlen. Arbeitsbedingter Stress entsteht durch psychische Überbelastungen der Beschäftigten. Dies bedeutet, dass die Anforderungen an die durch Stress belasteten Personen höher sind als deren Bewältigungsmöglichkeiten.

Macht Stress krank?

Stress an sich ist an sich keine Krankheit. Dauert die Arbeitsüberlastung oder Überforderung jedoch über längere Zeit an, kann Stress zu geistigen und seelischen Erkrankungen führen.

Was verursacht Stress am Arbeitsplatz?

Stress kann durch viele Faktoren ausgelöst werden. Nachfolgend sind einige häufige Ursachen aufgezählt:

  • schlechtes Betriebsklima
  • schlechtes Führungsverhalten des/r Vorgesetzten,
  • unklare Arbeitsaufgaben und -abläufe
  • ständige Konflikte oder Mobbing gegenüber Einzelnen
  • Veränderungen im Betrieb (z.B. Umstrukturierungen, Neuübernahmen usw.), besonders wenn diese mit den Beschäftigten nicht offen besprochen werden und diese nicht in Neuorganisation des Betriebs eingebunden werden
  • hohe Fremdbestimmung (die Beschäftigten haben wenig oder gar keinen Einfluss auf ihre Arbeitsinhalte, Arbeitsabläufe und die Zeiteinteilung)
  • fehlende oder schlechte Qualifikation bei erhöhten Anforderungen
  • Belastungen durch Chemikalien, Lärm oder anderen physischen Gefahren

Wie kann Belastungen und Erkrankungen durch Stress vorgebeugt werden?

Arbeitsbedingter Stress ist eine Belastung, die im Rahmen der Gefahrenevaluierung am Arbeitsplatz genauso erhoben werden muss wie die Belastung durch gefährliche Stoffe oder Maschinen. Der Arbeitgeber muss Maßnahmen treffen, um die psychischen Belastungen, also auch Stress zu minimieren.

Mehr noch als in allen anderen Bereichen der Gefahrenevaluierung müssen die Betroffenen und ihre Vertreter/-innen einbezogen werden. Sie sollten gefragt werden, ob es Belastungen gibt, die Stress hervorrufen können, welche Gruppen darunter leiden und was aus ihrer Sicht dagegen unternommen werden könnte.

Wie kann ich bei arbeitsbedingtem Stress mir selbst und meinen Kolleg:innen helfen?

Die Verantwortung für die Verhütung von arbeitsbedingtem Stress liegt, wie ganz generell die Verhütung von Gefährdungen und Belastungen der Beschäftigten, beim Arbeitgeber.
Um die bestmögliche Wirkung zu erzielen, sollten natürlich auch in Fragen der Stressreduktion Beschäftigte, Vorgesetzte, Arbeitsmediziner:in, Betriebsrät:in, Sicherheitsvertrauensperson und gegebenenfalls ein:e Arbeitspsycholog:in eng zusammenarbeiten.

Wenn Sie selbst betroffen sind oder von Kolleg:innen wissen, die unter arbeitsbedingtem Stress leiden,

  • sprechen Sie mit dem Arbeitgeber, dem Betriebsrat, der Sicherheitsvertrauensperson und anderen Kolleg/-innen über die Probleme,
  • helfen Sie mit, Ursachen aufzudecken, mögliche Lösungen zu ermitteln und herauszufinden, wie diese umgesetzt werden könnten, indem Sie sich an der Evaluierung des Arbeitsplatzes auch aktiv beteiligen,
  • teilen Sie Ihren Vorgesetzten mit, ob die von ihm gesetzten Maßnahmen zur Stressbewältigung tatsächlich hilfreich sind,
  • besprechen Sie Ihre Lage mit dem/r Arbeitsmediziner:in oder dem /der Arbeitspsycholog:in bzw. ermutigen Sie die betroffenen Kolleg:innen dazu. Arbeitsmediziner:innen sind zur Verschwiegenheit verpflichtet!


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